Zoran Janjetović
Feinde der Nation. Ausweisungen aus Serbien am
Ende des Zweiten Weltkrieges
Jugoslawien wurde als südslawischer
Nationalstaat gegründet, aber es enthielt fast 17% Minderheitenbevölkerung.
Wegen des Zweiten Weltkrieges und seiner Auswirkung, sank 1948 der Prozentsatz
der Minderheiten auf cca. 11%.[1]
Der Großteil dieser Minderheiten lebte auf dem Gebiet die Serben als ihr
historisches und ethnisches Territorium betrachteten, vor allem in der
Vojvodina im Norden, und in Kosovo im Süden. Aus historischen Gründen wurden
beide Regionen nach dem Zweiten Weltkrieg Serbien einverleibt, aber aus
politischen Gründen mit gewisser Autonomie ausgestattet.[2]
Die jugoslawischen Behörden versuchten die
ethnische Struktur der Minderheitengebiete während der Zwischenzeit durch die
Kolonisation zugunsten der südslawischen Bevölkerung zu ändern. In der
Vojvodina und in Kosovo geshah das fast ausschließlich zugunsten der Serben.[3]
Was die jugoslawische Behörden mehr oder weniger auf friedlichem Weg erreichen
wollten wurde nach der Kapitualtion Jugoslawiens im April 1941 mit Gewalt
rückgängig gemacht. Die Kolonisten wurden während des Krieges in Kosovo,
Syrmien und in der Batschka entweder ermordet, oder zum größten Teil
vertrieben, bzw. in Konzentrationslager gesperrt.[4]
Das einzige Gebiet woher die serbischen Kolonisten nicht vertrieben worden
waren, war das deutsch-okkupierte Banat: es war Teil des okkupierten Serbien
das schon mit einer großer Zahl der Flüchtlinge und Vertriebene überlastet
wurde, so daß die deutschen Behörden sich weigerten weitere Vertriebene
anzunhemen. Aus diesem Grund mußte die Vertreibung der Ansiedler aus dem Banat
ausbleiben. Außerdem, brauchte man dort die Arbeitskräfte für die
Landwirtschaft da das Region als Nahrungsmittelliferant angesehen wurde.[5]
Der Zweite Weltkrieg in Jugoslawien war
eine Orgie des Nationalismus. Alle Kriegsführende Parteien hatten neben
ideologischer auch eine ethnische Bezeichnung. Die einzige Ausnahme war die
Kommunistische Partei Jugoslawiens (KPJ) die ideologische und nicht nationale
Ziele verfolgte. Schon vor dem Krieg kämpfte die KPJ für Rechte aller
ethnischen Gruppen.[6] Während
des Krieges wollte sie alle ethnische Gruppen für Befreiung des Landes
gewinnen. Da die größte Nationalminderheiten (die Albaner, Deutschen und
Ungarn) die Zerschlagung des Landes als ihre eigene Befreiung aufgefasst
hatten, und da sie fest an die Politik ihrer Mutterländer, bzw. Besatzer
gebunden waren, war der KPJ in dieser Hinsicht nur sehr kleiner Erfolg
beschieden.[7]
Etwas besser war die Lage mit den kleinen slawischen Minderheiten, aber auch
dann hauptsächlich in Bosnien und in Kroatien.[8]
Die Russinen, Ukrainer und Rumänen hielten sich überwiegend passiv, und ein
Teil ihrer kleinen Eliten kollaborierte sogar mit dem Besatzern.[9]
All das, mit älteren historischen Animositäten gekoppelt, prädestinierte die
Nationalminderheiten – besonders die drei größten – als „Feinde der Nation“
betrachtet zu werden.
Trotzdem war die KPJ mindestens bis Ende
1943 ehrlich bemüht die Minderheiten für sich zu gewinnen. Das vorläufige
Partisanen-Parlament, AVNOJ gewehrte ihnen auf seiner zweiten Sitzung Ende
November 1943 Gleichberechtigung mit anderen Völkern.[10]
Jedoch, bald danach began die kommunistische Führung die Pläne für die
Vertreibung der Deutschen zu schmieden. Sie wurden als besonders illoyal
betrachtet und obendrein gleichnational mit den Hauptfeinden im Krieg. Die
Pläne entstanden unter dem Einfluß der slowenischen Intellektuellen, wurden
aber auf alle deutsche Siedlungsgebiete ausgedehnt.[11]
Die serbischen nationalistischen bürgerlichen Intellektuellen die sich den
Kommunisten angeschlossen hatten, befürworteten auch eine minderheitenfeidliche
Politik. Sie sollte aber für unterschiedliche Minderheiten unterschiedlich
ausfallen.
Bis Herbst 1944 hat man die Bemühungen die
Deutschen zu gewinnen aufgegeben und die Vergeltung für alle Kriegsleiden
vorzubereiten. Anfang Oktober 1944 besetzten die Rote Armee und die Partisanen
das jugoslawische Banat und bis Mitte des Monats auch die Batschka. Die im Banat
geplante Evakuierung konnte die Führung der Deutschen Volksgruppe nicht
durchführen da die Genehmigung der Reichbehörden zu spät kam. 90% der
anwesenden Banater Schwaben kamen unter Partisanengewalt.[12]
Die meisten Ungarn sind auch zu Hause geblieben.[13]
In der Batschka, gab es keine organisierte Evakuierung aber wegen der
verschobene Okkupation konnten sich viele flüchten.[14]
Nach jugoslawischen Angaben blieben zwischen 100 und 155.000 Deutsche im Banat,
in der Batschka und in Baranya zurück.[15]
Der große Zahlenunterschied wird durch das mimikrische Optieren für die
ungarische Nationalität erklärt.[16] Da auch die Zugehörigkeit zum magyarischen
Volk keine Sicherheit vor Rache bot, began ein Teil der ungarischen Bevölkerung
schon 1943 die Batschka zu verlassen.[17]
Die Magyaren in Syrmien wollten sich wegen der Partisanenüberfälle und
Rekrutierung schon im Januar 1944 nach Ungarn aussiedeln, aber wegen der
deutschen Besatzung Ungarns ist dazu nicht gekommen.[18]
Während des Oktobers und Novembers 1944 wurde dagegen die deutschen Bevölkerung
Syrmiens auf organisierte Weise evakuiert.[19]
Schon am 9. Oktober hat der Haupt-Volksbefreiungsausschuß
der Vojvodina den Deutschen alle Rechte entzogen.[20]
Um Die Vojvodina, mit ihrer heteorgener Bevölkerung und kriegswichtigen
Resourcen besser unter Kontrolle zu bringen, führte die Partisanenführung am
17. Oktober die Militärverwaltung ein. Sie war unverhült pro-slawisch und
deutsch- und ungarnfeindlich, und ihr deklariertes Ziel war die Folgen der
Okkupation zu beseitigen und die neue Verwaltungsorgane für die Machtübernahme
zu vorbereiten. Die Bewegungsfreiheit und der Sprachgebrauch wurden für die Minderheitenbevölkerung
eingeschränkt. Außerdem wurde auch die Zwangarbeit auferlegt.[21]
Schon
seit dem ersten Tag des neuen Regimes waren Mißhandlungen, Plünderungen[22]
und Vergewaltigungen[23]
der Minderheitler auf dem Tagesordnung, sowie die Einzel-, Gruppen- und
Massenmorde der Deutschen und Magyaren.[24]
Man konnte das Leben aus unterschiedlichen Gründen verlieren: vom
Kriegsverbrechen und Kollaboration bis zur Verteidigung von Hab und Gut oder
persönliche Integrität, oder aus Rache.[25]
Morde waren sehr stark orts- und situationsbedingt. Außer der vagen Anweisung
daß man mit den „Feinden“ abrechnen muß, gab es keine genauere Verordnungen.
Die Opfer waren aber nicht nur unter den Deutschen oder Ungarn zu finden.
Wie oft in ähnlichen Situationen, ist die
genaue Zahl der Umgebrachten nicht bekannt. Die deutsche Bundesregierung
schätzte in frühen 1960-er Jahren die Opferzahl als 5.777.[26]
Die Erforschungen der Donauschwaben Mitte 1990-er durchgeführt hatten, ergaben
die Zahl der ermordeten von 7.199 (mit 154 Selbstmorde und 696 Verschollenen in
ganz Jugoslawien).[27]
Nach den unlängst veröffentlichten Angaben der kommunistischen Geheimpolizei,
OZNa, wurden in der Vojvodina seit Herbst 1944
6.763 Deutsche ermordet.[28]
Die Magyaren litten unter der gleichen Rachewelle. Auch hier sind die
Opferzahlen ungewiss. Die Schätzungen bewegen sich zwischen 5.000 und 45.000.[29]
Anhand der unkompletten Listen schätzte Aleksandar Kasaš die Opferzahl als
zwischen 5.000 und 8.000 Mađara.[30]
Das oben erwähnte OZNa-Dokument führt 1.776 erschossenen Ungarn, nicht aber als
die endgültige Zahl.[31]
Wie gesagt, wurde die deutsche und
ungarische (hie und da auch die „unzuverlässige“ rumänische) Bevölkerung zur
Zwangsarbeit geführt.[32]
In Zusammenhang damit stand auch der Prozeß der Einsperrung der deutschen und
teilweise ungarischen Bevölkerung in den Konzentrationslagern. Dabei gab es
regionalle Unterschiede. Im Banat wurden die Deutschen als Hauptschuldige
betrachtet, und andere Minderheiten nur als Mittäter oder passive Zuschauer. Anderenseits,
die Ungarn in der Batschka wurden als ebenso schuldig wie die Deutschen
betrachtet und behandelt.[33]
Die Teilinternierung der Deutschen im Banant began am Tag nach der Einführung
der Militärverwaltung und erst Mitte November in der Batshcka.[34]
Anderenseits began die Teilinternierung der Magyaren schon am 19. Oktober 1944.[35]
Es schien das Schicksal der beiden Minderheiten das gleiche werden sollte, aber
bald trat ein immer grösserer Unterschied ein.
Im deutschen Fall läufte der
Internierungsprozeß bis Mitte 1945 und er faste allmählich den Grösßtteil im
Lande gebliebene deutsache Bevölkerung um. Micihael Portmann glaubt bis
Frühling 1945 gab es keinen zentralen Befehl, sondern ginge der Prozeß
uneinheitlich und sporadisch vor.[36]
Er wurde von gewissen Ereignissen oder lokalen Umständen beeinflußt.[37]
Er war fertig bis Mitte 1945 so daß die Kolonsiation der Partisanenveterane auf
die ehemaligen deutschen Höfe beginnen konnte. Sie wurden durch den Entschluß
des AVNOJ-Präsidiums vom 21. November 1944 verstaatlicht.[38]
Bis Mitte-1945 wurde cca. 90% der Volksdeutschen in der Vojvodina interniert,
was um 90-100.000 Menschen betrug. Ein Paar weitere Tausende wurden in Kroatien
und Slowenien inhaftiert.[39]
Ende 1944 und Anfang 1945 wurden mit mehreren Bahntransporte 10 bis 12.000
Deutschen, überwiegend Frauen im alter zwishcen 17 und 35 und Mäner zwischen 15
und 45 Jahre, auf sowjetischen Antrag, zur Zwangsarbeit in die UdSSR geschickt.
Dort blieben sie unter schweren Lebensbedingungen bis 1949 als sie in die
Sowiet-Zone Deutschlands entlassen worden waren.[40]
Auch die internierten Deutschen in
Jugoslawien mußten die Zwangsarbeit verrichten. Die Behausung, Ernährung und
Hygiene waren katastrophal so daß eine sehr große Zahl der Lagerinsassen –
besonders Kinder und Hochbetagte – an Hunger und Krankheiten starb.[41]
Obwohl es an Mißhandlungen der Posten und Mißbräuche der Lagerverwaltungen
nicht mangelte, waren die höhere Behörden bemüht das Leben der Lagerleute
innerhalb der engen Grenzen des Möglichen zu verbessern. Leider waren die
Inhaftierten von allgemeinen Nachkriegsmangel an Nahrungsmittel, Medikamenten
und Kleider mehrmals stärker betroffen als die freie Bevölkerung.[42]
Nach der Untersuchungen der donauschwäbischen Forscher sind etwa 50.000
Menschen in den Lagern für die Volksdeutschen (in der Vojvodina und in
Slawonien) ums Leben gekommen.[43]
Die neuste Forschungen der serbischen Quellen beweisen daß auch diese Zahl
korrekturbedürftig ist.[44]
Die kommunistische Behörden hielten die
Volksdeutschen in den Lagern nicht mit genozidaler Absicht – wie in der
doanuschwäbischen Publizistik zu lesen ist [45]
- sondern, ihrer Vertreibung nach
Deutschland harrend. Die Vertreibungsideen waren innerhalb der kommunistischen
Führung mindestens seit Ende 1943 im Umlauf, aber es bleibt unklar wann die endgültige
Entscheidung gefasst worden war. Eien Aussage in den Erinnerungen von Milovan
Đilas, deuten darauf hin daß es erst nach dem Ende des Krieges geschah, und
zwar, vor dem Potsdamer Konferenz.[46]
Die jugoslawische Regierung hat die Allierten mehrmals um eine „Aussiedlung“
der übriggeblibenen Volksdeutschen gebeten.[47]
Da sie mehr als genug DPs und Flüchtlinge in Deutschland und Österreich hatten,
haben die Allierten abgelehnt. Darum mußten die Deutschen über drei Jahren in
den Lagern schmachten. Um ihre Zahl zu verringern, ermöglichten und ermutigten
die jugoslawischen Behörden seit Sommer 1946 illegale Fluchte über die Grenze.
Diese Politik wurde spät in 1947 geändert. Werbung für Arbeitsplätze began, und
im Frühjahr nächstes Jahr, wurden die Überlebenden freigelassen. Sie bekamen
Arbeitsplätze die sie drei Jahre nicht verlassen dürften, wurden sonst mit
anderen Bürgern gleichberechtigt. Sie wurden nicht mehr als Feinde behandelt.[48]
Die Behörden wollten sie jetzt, wie alle andere Mindehreiten in die
Gesellschaft integrieren.[49]
In den ersten Tagen der neuen Regimes
teilten die Magyaren das schicksal der Deutschen.[50]
Die Gefahr einer Kolektivrache hängte auch über ihren Köpfen.[51]
Die Lager für die Ungarn wurden nur ein Tag nach den Lagern für die Deutschen
organisiert.[52] Jedoch
wurde die Politik ihnen gegenüber sehr bald gemildert. Schon am 20. November
1944 empfohl die Militerverwaltung daß die untere Verwaltungsbehörde unter
Ungarn differenzieren, je nach der Haltung gegenüber der Slawen während des
Krieges.[53] Gleichzeitig,
im November 1944 unterbreitete der Historiker Vaso Čubrilović, der sich schon
vor dem Krieg als minderheitenfeindlich hervortrat, in einem Memorandum der
Plan wie man der „illoyalen Minderheiten“ los werden konnte. Alle drei größten
sollten ausgesiedelt werden. Seiner Meinung nach, täte man das am besten noch
während der Kampfhandlungen – da auf diese Weise keine große Aufregung unter
den Allierten aufkommen würde.[54]
Es scheint daß diese Ideen nicht ganz
angenommen wurden, aber auch nicht ganz abgelehnt. Eine massenhaftere
Entlsssung der Magyaren aus den Lagern began Ende November 1944. Die Männer
zwischen 18 und 30 wurden vor die Alternative gestellt, sich der
Partisanenarmee anzuschließen oder in die Arbeitsbatallione regrutiert zu
werden.[55]
Aus den drei ungarischen Batallionen wurde Ende des Jahres eine Brigade
gebildet die an den Endkämpfen für die Befreiung der Vojvodina teil nahm, wobei
sie schwere Verluste erlitt.[56]
Jedoch war der Prozeß der Rehabilitierung
und Integrierung der ungarischen Minderheit nicht gradlinig. Die serbische
Bevölkerung der Südbatschka (Šajkaška) die im Krieg besonders gelitten hatte,
verlangte Anfang 1945 die Aussiedlung aller Magyaren aus ihrem Gegend. Aus diesem Grund wurden die Ungarn aus Čurug,
Mošorin und Žabalj in die Konzentrationslager Bački Jarak, und teilweise
Gajdobra, Bukin und Syrmsisch Mitrowitz gesperrt.[57]
Es ist nicht ganz klar inwieweit der Besuch des Generalsekretärs der
ungarischen kommunistischen Partei, Matias Rakosi, der jugoslawischen Führung in
Januar 1945, dazu beigetragen hatte, daß man von der Vertreibungspolitk Abstand
genommen hat,[58] da
die Bewohner Mošorins erst im April 1945 interniert wurden.[59]
Einer undatierten Liste nach (wahrscheinlich aus Mai 1945) befand sich in den
Lagern in der Vojvodina 74.918 Volksdeutschen und 4.638 Magyaren (davon 3.632
in Bački Jarak).[60] Es
ist auch nicht ganz klar wann sie auf freien Fuß gesetzt worden waren – im Juni
oder im Herbst 1945. Sicher ist aber, daß sie in ihre Heimatorte nicht zurück
dürften.[61]
Daß die Behörden gegenüber Magyaren verhältnismäßig lange eine ambivalente
Haltung hatten ist duch die Meinung der Staatlichen Repatriierungskommission
bewiesen die im Mai 1945 meinte, man sollte unter den Ungarn differenzieren:
nur die die Partisanenbewegung unterstutzten dürften repatriert werden.[62]
In ungarischen Fall schaukelten die Behörden noch eine Weile: man began eine
Politik der Integration und Gleichberechtigung durchzuführen, obwohl
Gewaltmaßnahmen gegen Teile der ungarischen Minderheit noch in Kraft blieben.[63]
Diese Spaltung fand sienen Niederschlag auch in einem Memorandum des Ministers
für Agrarreform und Ansiedlung, Sreten Vukosavljević, (der nationalistischer
Vorkriegspolitiker war), dem Außenminister Edvard Kardelj und Milovan Đilas am
23. Septemer 1945. In ihm schlug er die Aussiedlung zwischen 80.000 und 200.000
Magyaren aus der Vojvodina, die sonst – wegen der konsequenten Durchführung der
Agrarreform mehr „magyarisch“ werden sollte als je. Um die Freundschaftliche
Beziehungen zu Ungarn zu sichern und um eine größere ethnische Homogenität zu
erzielen, war er sogar bereit ein Teil des Territoriums an Ungarn abzutreten
falls es mindestens 200.000 Magyaren annehmen würde.[64]
Seine Idee wurde bald zu einen Austausch von 40.000 Menschen von beiden Seiten reduziert.
Man ging von 40.000 Ungarn die schon geflüchtet oder vertrieben worden waren
und wünschte die südslawischen Minderheiten aus Ungarn dafür zu bekommen.[65]
Nach dem die jugoslawische Seite diplomastischen Druck angewandt hatte, wurde
am 22. September 1946 ein Abkommen darüber unterzeichnet. Es hätte ab 1947 gelten sollen, aber wegen des
jugoslawischen Bruch mit Stalin wurde es nie durchgeführt.[66]
Die zahlenmässig größte
Nationalminderheit, die Albaner, stellten für die kommunistischen Behörden das
größte Problem dar, nicht nur wegen ihrer Zahl. Die Albaner machten eine
überwiegende Mehrheit der Bevölkerung am Territorium wo sie lebten. Außerdem,
waren sie mehr oder weniger kompakt angesiedelt. Noch aus der osmanischen
Zeiten hegten sie Animosität gegen die Serben (und Makedoniern) und die
jugoslawischen Behörden taten während der Zwischenkriegszeit herzlich wenig sie
zu mildern.[67] Ganz
im Gegenteil: ihre Maßnahmen (mit der Türkei verabredete aber nicht
durchgeführte Aussiedlung von 200.000 Muslimen eingeschlossen) führten dazu daß
so gut wie alle Albaner mit den italienischen und deutschen Besatzernkollaborierten. Aus diesem Grund und wegen der ungünstigen
Sozialstruktur, schloßen sich nur Einzelne den Partisanen an.[68]
Der Versuch der neuen Behörden sie nach der Befreiung Kosovos Ende 1944 und
Anfang 1945 massenhaft in die Partisaneneinheiten zu regrutieren, verwandelte
sich in eine massenhafte Rebellion an der 16.000 Albaner teil nahm. Es
benötigte 50.000 Partisanen sie zu niederwerfen.[69]
Dabei sind 3.000 Rebellen ums Leben gekommen.[70]
Der Aufstand war der Grund daß auch in Kosovo die Militärverwaltung eingeführt
worden war.[71] Der
Widerstand der albanischen Minderheit manifestierete sich auch durch
Fahnenflucht und durch eine Meuterei eines Batallions in Vršac.[72]
Die Folgen der Rebellion waren bis 1947 spürbar und ihre Anhänger haben sich
als National-demokratisches Komittee organisiert das separatistische Ziele
verfolgte.[73] Es
bestand teilweise aus Leuten die sich ursprünglich den Kommunisten
angeschlossen hatten um dann zu rebellieren.[74]
Die familiären und freundschaftlichen Verbindungen machten die Verhaftung
solcher Elemente schwierig. Um die Sache schwieriger zu machen, war auch ein
Teil der albanischen Kommunisten der Meinung daß Kosovo an Albanien abgetreten werden
sollte. Dies wurde an der kommunistischen Tagung in Bujan (31. Dezember 1943-
2. Januar 1944) beschlossen.[75] Auf diese Weise mußte die KPJ in Kosovo nicht
nur den Widerstand der albanischen Massen, sondern auch den eines Teiles der
eigenen Mitglieder bekämpfen.[76]
Man kann sich fragen, wieso daß die kommunistische
Führung keine Vertreibungsplänen gegen die Albaner schmiedete, obwohl sie, von
den drei größten Minderheiten, am Ende des Krieges für das neue Regime die
gefährlichste war? Einerseits, waren die Albaner zu zahlreich, was jeder
Repression gegen sie Schranken setzte. Auch das bergige und waldbedeckte
Terrain Kosovos wirkte sich zu ihren Gunsten aus. Anderenseits, arbeiteten die
jugoslawischen Kommunisten schon vor dem Krieg mit ihren ideologischen Brüdern
in Albanien zusammen und sie hofften Albanien unter ihrem Enfluß zu bringen.[77]
Beide Länder waren Allierten der Sowjetunion, so daß man über irgendwelche
Vertreibungspläne nicht einmal überlegen konnte. Die vereinzelte Stimmen der
serbischen Nationalisten wie Čubrilović, konnten daran nichts ändern. Aus
diesen Gründen wurden die albanische Kriegsverbrechen gleich vergessen und die
neuen Behörden gingen gleich zur Politik der Integration und Gleichberechtigung
über.
So ereilte die drei Hauptminderheiten auf
serbischem Gebiet ganz unterschiedliche Schicksale am Ende des Zweiten
Weltkrieges. Nicht ihr tatsächliches Benehmen während des Krieges war dafür
maßgebend, sondern die Bedürfnisse der Nachkriegspolitik. Die Deutschen wurden
für die Vertreibung bestimmt nicht nur weil Deutschland als Hauptfeind im Krieg
galt, sondern auch weil es eines Tages wieder gefährlich werden konnte. Zum
Unterschied von Ungarn und Albanien, wurde es nicht als künftiges
sozialistisches Land angesehen. Außerdem, konnte das beträchtliche Vermögen der
Jugoslawiendeutschen als materiale Basis der sozialistischen Wirtschaft und als
Quelle für Belohnung der Partisanenveteranen dienen. Zum Unterschied, waren
viele Ungarn eher arm, und das gleiche galt auch für albanische Massen. Nach
der Eliminierung der Deutschen war es nicht mehr so wichtig auch die Magyaren
zu vertreiben da die serbische Mehrheit in der Vojvodina durch die Kolonisation
gesichert werden konnte. Unter den Magyaren gab es auch einen verhältnißmässig
großen Anteil an Arbeitern, so daß sie gutes „Material“ für den Ausbau des
Sozialismus liefern konnten. Auch ihre und albanische arme Bauern hoffte man
durch die Agrarreform für sich zu gewinnen. Die unterschiedliche Behandlung der
drei größten Minderheiten die sich im Krieg illoyal benohmen hatten, wurde
letztendlich von Zukunftsplänen und politischen Erwägungen der neuen Machthaber
und nicht von der historischen Schulden oder Verdiensten bestimmt.
[1] Koča Jončić, Nacionalne manjine u Jugoslaviji,
Beograd 1962, S. 4; Ljubiša Stojković, Miloš Martić, Nacionalne manjine u Jugoslaviji,
Beograd 1953, S. 34-36; Das Schicksal der Deutschen in Jugoslawien, Augsburg
1995, S. 129E-130E. Im Jahr 1948 lebte im Land 750.483 Albaner, 496.493
Magyaren, 102.947 Walachen, 98.001 Türken, 83.624 Slowaken, 79.573 Italiener,
72.671 Zigeuner, 64.092 Rumänen, 61.140 Bulgaren, 55.328 Deutsche, 39.104
Tschechen, 37.168 Russinen (Ruthenen, Ukrainen), 20.065 Russen, 6.861 Juden,
1.897 Griechen i 11.172 andere.
[2] Die Vojvodina war seit 1945 autonome
Provinz und Kosovo autonomes Gebiet. Es wurde erst in 1963 zu Provinz erhoben.
(Radošin Rajović, Constitutional Development from Autonomy to the 1989 Reform,
in: Kosovo. Past and Present, Belgrade [1989], S. 168.)
[3] In Kosovo wurden während der
Zwischenkriegzeit 53.884 Personen angesiedelt, davon 49.244 Serben. (Milovan
Obradović, Agrarna reforma i kolonizacija na Kosovu (1918-1941), Priština 1981,
S. 222.) In der Vojvodina bekamen cca. 18.000 (in meisten Fällen serbische)
Familien das Land im Rahmen der Agrarrerform. (Nikola Gaćeša, Agrarna reforma i
kolonizacija u Bačkoj 1918-1941, Novi Sad 1968, S. 266-269; Ders., Agrarna reforma i kolonizacija u Banatu
1919-1941, Novi Sad 1972, S. 379-380; Ders., Agrarna reforma i kolonizacija u
Sremu 1919-1941, Novi Sad 1975, S. 305-307.)
[4] Nikola L. Gaćeša, Stradanja Srba
naseljenika u Drugom svetskom ratu, in: Ders., Radovi iz agrarne istorije i
demografije, Novi Sad 1995, S. 360-366; Aleksandar Kasaš, Mađari u Vojvodini
1941-1946, Novi Sad 1996, S. 37-39, 43; Slobodan Milošević, Izbeglice i
preseljenici na teritoriji okupirane Jugoslavije 1941-1945, Beograd 1981, S.
51-56; Dimitrije Bogdanović, Knjiga o Kosovu, Beograd 1985, S. 202-204; Branko
Petranović, Srbija u Drugom svetskom ratu 1939-1945, Beograd 1992, S. 124-125;
Nenad Antonijević (Hrsg.), Albanski zločini nad Srbima na Kosovu i Metohiji za
vreme Drugog svetskog rata, Kragujevac 2004, passim; Mirko Mitrović,
Naseljavanje i kolonizacija Vojvodine 1690-1945, Godišnjak Društva istoričara
SAP Vojvodine, 1984, S. 223-224..
[5] Akiko
Shimizu , Die deutsche Okkupation des serbischen Banats 1941-1944 unter besonderer Berücksichtigung der deutschen Volksgruppe in Jugoslawien, Münster 2003, S. 414;
Ekkehard Völkl, Der Westbanat 1941-1944. Die deutsche, die ungarische und
andere Volksgruppen, München 1991 S. 136; Nikola Živković, Ratna šteta koju je
Nemačka učinila Jugoslaviji u Drugom svetskom ratu, Beograd 1975, S. 211. Vertreibungen
der Kolonisten gab es während des Krieges im April 1941 und in den ersten Tagen
danach, aber es handelte sich um spontanen Aktionen gegen kleineren Gruppen auf
Dorfebene. (Mitrović, Ebd., S. 221-223; Predrag Bajić, Organizacija i karakter
okupacionog sistema u Banatu (Mskr. der Magisterarbeit), Novi Sad 2007, S. 30;
Živković, Ebd., S. 230; Shimizu, Ebd., S.111; Branislav Popov Miša, Nemački
zatvori i koncentracioni logori u Banatu 1941-1944. godine, Beograd 1992, S.
13.)
[6]
Die Partei trachtete zwischen 1924 und 1934 die ethnische Spannungen für
die Zerschlagung Jugoslawiens auszunutzen. Nachher, als sie die
Volksfront-Taktik angenommen hatte, kämpfte sie für Erfüllung der
Nationalrechte innerhalb Jugoslawiens. (Bogdanović, Ebd., S. 215-224; Desanka
Pešić, The Communist Party of Yugoslavia and the National Question of Albanians
Between the Two World Wars, in: Kosovo. Past and Present, Belgrade [1989], S.
91-99; Paul Shoup, Yugoslavia's National Minorities under Communism, Slavic
Review, XXII, 1, 1963, S. 67-68.)
[7]
Izveštaj Podujevo, 20.III 1956; Uprava Državne bezbednosti AKMO,
Izveštaj po pitanju šiptarske nacionalne manjine, Priština 10.X 1952; Referat o
nacionanlin manjinama, Lipljan 8.X 1952; Analiza: nacionalne manjine i IB
zemlje, Priština, 16.III 1956, alles in: Arhiv Srbije (weiterhin: AS),
Bezbednosno-informaciona agencija (weiterhin: BIA), III/121; Mađarska
nacionalna manjina I deo, KPD Bileća, 1.II 1954, AS, BIA, VIII/13; Mađari
1918-1955, AS, BIA, VIII/9; Elaborat o Rusinima u Vojvodini, Novi Sad 2.VI
1955, AS, BIA, III/109; Albanska nacionalna manjina u Jugoslaviji [1949?],
Arhiv Jugoslavije (weiterhin: AJ), 507, XVIII-k. 4; Elaborat o mađarskoj
nacionalnoj manjini u FNRJ, [1951?], AJ, 507, XVIII – k. 4; Rusini, ukrajinska
manjina i ukrajinska emigracija u FNRJ, [1949?], AJ, 507, XVIII – k. 5; Shoup, Ebd., S. 69; Đorđe Borozan, Velika
Albanija. Porijeklo – ideje – praksa, Beograd 1995, S. 317-394; Ders., Albanci
u Jugoslaviji u Drugom svjetskom ratu, in: Hans-Georg Fleck, Igor Graovac
(Hrsg.), Dijalog povjesničara-istoričara, 3, Zagreb 2001, S. 360-361; Sinan
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Bataković, Les Albanais du Kosovo en Yougoslavie 1945-1995. Minorité en Serbie,
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Balkans. State Policy and Inter-Ethnic Relations, Belgrade 2011, S. 161-166;
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Petranović, AVNOJ and the Bujan Conference, in: Kosovo. Past and Present, S.
140-141; Kasaš, Ebd., S. 124-128, 184; Spasoje Đaković, Sukobi na Kosovu,
Beograd [1986.] (2. erweiterte Ausgabe), S. 49-75, 93-103; Ljubica Šijački,
Teror i pljačka okupatora u Banatu 1941-1945. godine, Istraživanja, 7, 1979, S.
248; Kosta Mitrović, Pod kulom vršačkom. Hronologija događaja iz
revolucionarnog pokreta Vršca i okoline od 1926. do 1945, Novi Sad 1969, S.
110-111; Žarko Atanacković, Vojvodina u borbi 1941-1945, Novi Sad 1959, S. 26;
Bajić, Ebd., S. 101, 133; Zbornik dokumenata i podataka o NOR jugoslovenskih
naroda, Bd. 1, Buch 17, Beograd, 1958, S. 41; Branislav Popov Miša, Nemački
zatvori i koncentracioni logori u Banatu 1941-1944. godine, Beograd 1992, S.
109; Shimizu, S. 355, 359; Petar Kačavenda, Nemci u
Jugoslaviji 1918-1945, Beograd 1991, S. 29-61; Đorđe Momčilović, Banat u
Narodnooslobodilačkom ratu, Beograd 1977, S. 163; Branisalv Božović, Juraj
Špiler, Zagreb 1987, S. 272; Slavica Hrečkovski, Njemačka četa „Ernst Thälmann“ u jedinicama NOV i POJ, Zbornik CDISB, 1, 1984,
S. 331-350; Stojanović, Martić, Ebd., S. 45-46; Andrew Ludanyi, Hungarians in
Rumania and Yugoslavia. A Comparative Study of Communist Nationality Policies,
Ann Arbor 1971, S. 167-168.
[8] O
nacionalnoj manjini Čeha i Slovaka u FNRJ, [1951. oder 1952?], AJ, 507, XVIII –
k. 5; Slovaci, 26.III 1956, AS, BIA, I/258; Artur Burda, Poljski naseljenici u
Bosni, Zbornik krajiških muzeja, III, 1969, S. 186; Mihael Sobolevski, Poljska
nacionalna manjina u Jugoslaviji tjekom Drugog svjetskog rata, in: Hans-Georg
Fleck, Igor Graovac (Hrsg.), Dijalog povjesničara-istoričara, 3, Zagreb 2001,
S. 381-385; Josef Matušek, Josip Hanzl, Adolf Orct, Borbeni put I. čehoslovačke
brigade „Jan Žiška z Trocnova“ , Daruvar 1969.
[9]
Rusini u FNRJ, [erste Hälfte 1949.], AS, BIA, III/109; Völkl, Ebd., S.
109-111; Sandor Vegh, Le système de pouvoir d'occupation allemand dans le Banat
yougoslave 1941-1944, in: Les systèmes d'occupation en Yougoslavie 1941-1945,
Belgrade 1963, S. 529-530; Stojković, Martić, Ebd. S., 54.
[10]
Branko Petranović, Istorija Jugoslavije 1918-1988, II.
Narodnooslobodilački rat i revolucija 1941-1945, Beograd [1988], S. 281-284; Ders., AVNOJ, S., 140;
Jončić, Ebd. S. 24.
[11] Božo Repe, “Nemci” na Slovenskem po drugi svetovni vojni, in: Dušan Nećak (Hrsg.), „Nemci“ na
Slovenskem 1941-1945, Ljubljana
1998, S. 146.
[12] Es ist nicht klar wer die
Genehmigung verweigerte: Hitler, Himmler (der für die Volksdetuschen in ganz
Europa zuständig war) oder ehrgeizige höhere Polizeichef in Belgrad Hermann
Behrends, der hoffte die Lage im letzten Moment zugunsten der Deutschen ändern
zu können. (Zoran Janjetović, Between Hitler and Tito. The Disappearance of the
Vojvodina Germans (2nd ed.), Belgrade
2005, S. 120-135.)
[14] Janjetović, Between, S. 135-140;
Josip Mirnić, Nemci u Bačkoj u Drugom svetskom ratu, Novi Sad 1974, S. 326-329.
[15] Michael
Portmann , Die
kommunistische Revolution in der Vojvodina 1944-1952. Politik, Gesellschaft,
Wirtschaft, Kultur, Wien 2008, S. 228.
[17] Pal Tibor, Bačka i Baranja 1941-1948
(Stradanje stanovništva u poratnom razdoblju), in: Na putu ka istini, Novi Sad
2009, S. 98.
[18] Kasaš, Mađari, 128-129; Marica
Karakaš Obradov, Dobrovoljna i prisilna preseljenja u Hrvatskoj tjekom Drugog
svjetskog rata i poraća (Mskr. der Dissertation), Zagreb 2011, S. 241.
[19] Valentin Oberkersch, Die Deutschen
in Syrmien, Slawonien und Bosnien. Geschichte einer deutschen Volksgruppe in
Südosteuropa, Stuttgart 1989, S. 435-438; Janjetović, Between, S. 158-173.
[20] Gojko Malović, Vojna uprava u Banatu
1944-1945. godine (Mskr. der Magisterarbeit), Beograd 1979, S. 32.
[21] Okružni narodnooslobodilački odbor
za južni Banat svim sreskim i opštinskim NOO, 30.X 1944. (Vojni arhiv,
Mikrofilm Istorijski arhiv Pokrajinskog komiteta Saveza komunista Vojvodine
(weiterhin: IAPKSKV) 2/654-655.); Portmann, Ebd., S. 239; Malović, Ebd., S.
122; Ebd., Dodatak, S. III; Petranović, Istorija Jugoslavije, II, S. 421.
[22] IAPKSKV, 5/ 238. Im Frühling
nächstes Jahr erklärte die Kontrolkommission das gestolene Eigentum sei
„unschätzbar“ gewesen. (AJ, F 513, k.
25, III-3/137.)
[23] Leidensweg der Deutschen im Kommunistischen Jugoslawien, II, Sindelfingen
1993, S. 60, 120, 176, 181, 238, 259, 272, 301, 324, 356, 365, 418, 426-427,
451, 481-482, 532, 587, 597, 602, 662,
667, 680, 713. Man soll aber erwähnen daß unter den Opfer der sowjetische
Vergewaltiger auch zahlreiche Angehörige der „befreiten“ slawischen
Volksgruppen waren. (Vladimir Dedijer, Novi prilozi za biografiju Josipa Broza
Tita, I, Zagreb 1980, S. 410-411.)
[24] Leidensweg der Deutschen im
Kommunistischen Jugoslawien, I-IV, Sindelfingen 1992-1995; Tibor Cseres, Krvna
osveta u Bačkoj, Zagreb 1992, S. 111-216; Kasaš, Mađari, S. 160-178; Enikő A.
Sajti, Hungarians in the Vojvodina 1918-1947, Boulder, Col. 2003, S. 413-414.
[25] Eine der seltenen Quellen wo
(meistens nichtige) Gründe der Hinrichtung angegeben werden ist das Heimatbuch
Weißkirchens. (Hiematbuch der Stadt Weißkirchen im Banat, Salzburg 1980, S. 241.)
[28] Partizanska i komunistička represija i zločini u Hrvatskoj 1944.-1946.
Dokumenti, Slavonski Brod 2005, S.
325-326.
[29] Sajti, Ebd., S. 412-417; Kasaš, Mađari, S. 177-178;
Zvonimir Golubović, Uzroci, oblici i način
stradanja stanovnika Bačke 1941-1948. godine, in: Dragoljub Živković
(Hrsg.), Međunarodni naučni skup Istina
Novi Sad 2004, S. 340. (Golubović zitiert die Hauptwerke die darüber
berichten.)
[30] Kasaš, Mađari, S. 178. Kasaš
basierte seine Einschätzung an der Zahl der serbischen Opfer der ungarischen
Behörden während des Krieges, da die damalige Führung der KPJ für die Vojvodina
auf dem Prinzip „Auge um Auge, Zahn um Zahn“ bestand.
[31] Partizanska i
komunistička represija i zločini u Hrvatskoj 1944.-1946., S. 325-326. Michael
Portmann schätzt ein daß damals cca. 2.000 Magyaren ermordet
wurden. (Portmann, Ebd., S. 268.)
[33] IAPKSKV 2 / 654-655. Niemand
versuchte zu erklären wieso daß die Deutschen in der Batschka – wo sie nicht an
der Macht waren – ebenso schuldig waren wie die im Banat. Offensichtlich
überlegten die neue Machthaber unter den Bedingungen der Kriegs-Deutschenhaß
nicht über solchen Finessen: alle Deutschen wurden als schuldig angesehen, es
sei denn sie die „Volksbefreungsbewegung“ unterstutzt hätten.
[37] So befiehl der Kommandant der
Militärverwaltung, General Rukavina am 29. November 1944 internierung aller
donauschwäbischen Männer im Alter von 16 bis 60, dies mit der Gefahr von
deutschen Fallschirmjäger erklärend. (VA, Vojne oblasti, k. 1661, f. 1, d. 19.)
Ein Teil der Deutschen wurde nicht interniert da sie ihr Vermögen schutzen
sollten bis die Kolonisten kommen. Ein anderer Grund war der Nötigkeit die
Ernte zu Ende zu bringen. (Malović, n.d., 105.) Hans-Ulrich Wehler vermutete
daß die Vorbereitungen für die Offensive
an der so-genannten Syrmischen Front (der deutsch-ustascha Verteidigungslinie
in Syrmien) der Internierungsprozeß im Frühling 1945 beschleunigten. (Vgl. Das Schicksal, S. 108E.)
[38] Der Entschluß sah die Konfiszierung
des Eigentums aller Deutschen in Jugoslawien vor, unter den Ausschluß denen die
den „Volksbefreungskampf“ unterstutzten, die nicht-deutsche Ehepartner hatten,
die sich während des Krieges nicht als Deutsche ausgegeben hatten oder schon
assimiliert worden waren (also nicht mehr Deutsche waren. (Službeni list DFJ, I
/ 1945, No. 2.) Die Erläuterung des Entschlusses vom 8. Juni 1945 sprach den
Volksdeutschen auch die Bürgerrechte ab (nicht aber die Staatsangehörigkeit,
wie oft behauptet wird!) (Službeni list DFJ, I / 1945, No. 39.) Man muß sagen
daß die Vorschriften nicht immer eingehalten wurden, so daß es Personen gab die
nach den oben erwähnten Kriterien interniert werden sollten die aber es nicht
waren, als auch daß einige die diese Entscheidungen verschont hatten, trotzdem
interniert wurden. (IAPKSKV, 2 / 768; AJ, F. 513, k. 25, III-3 /139-7.) Der
Internierungsbefehl wurde nie veröffentlicht, sondern nur den unterstehenden
Organen überwiesen, wobei die Kriterien für die Internierung die gleiche waren
wie für die Enteignung.
[39] Portmann, Ebd., S. 248. Der Verfasser ist eher geneigt die
Zahlen die in den offiziellen Dokumenten auftauchen zu akzeptieren, als die
Einschätzungen der donauschwäbischen Autoren.
[40] Janjetović, Between, S. 230-248; Das
Schicksal, S. 295-345; Arbeitskreis Dokumentation, Verbrechen an den Deutschen
in Jugoslawien 1944-1948. Die Stationen eines Völkermordes, München 1998, S.
85-91. Dies war ein Teil der europa-weit angelegten Aktion der Reparationen
durch die Sammlung der (hauptsächlich deutschen) Arbeitskräften. (Josef Wolf , Zwangsarbeiter aus Ostmittel- und
Südosteuropa in der Sowjetunion 1945-1949, München 2005; Pavel Polian, Against their Will. The History and Geography of Forced Migrations in the USSR , Budapest ,
New York 2004, S. 249-260.)
[41] Über die Lebensbedingungen in den Lagern siehe: Leidensweg, I-IV; Das Schicksal, S. 345-587;
Arbeitskreis Dokumentation, Ebd., S.125-270; Portmann, Ebd., S. 249-255;
Janjetović, Between, S. 249-277. Über die Leiden der internierten Deutschen
berichten auch viele andere Publikationen, und die meisten Heimatbücher der
ehemaligen donauschwäbischen Siedlungen behandelt auch diese Frage.
[42] Branisalv Danilović, Gakovo i
Kruševlje. Logori za Podunavske Švabe u Bačkoj 1945-1947, Sombor 2008, S.
31-91; Ders., Zaštita zdravlja stanovništva u Somborskom okrugu 1944-1947,
Sombor 2005, S. 105-144.
[44] Danilović, Gakovo, S. 112. Anhand
der Lagerbücher hat Danilović festgestellt daß in Gakovo weniger Leute starben
als die donauschwäbische Forscher gefunden hatten, und in Kruševlje, dagegen,
mehr. Die Enquete-Kommission der Vojvodinaer Parlament hat anhand unkomplette
Dokumentation, die Zahl von cca. 21.000 Deutschen die in den Lagern gestorben
worden sind, festgestellt. (Dragoljub Živković, Stradanje Vojvođana 1941-1948,
in: Na putu ka istini, Novi Sad 2009, S. 60.)
[45] Um ihre These daß es um einen
Genozid handelte zu beweisen, haben die donauschwäbischen Aktivisten den
angesehenen Völkerrechtsexperten Dieter Blumenwitz gewonnen. (Dieter
Blumenwitz, Rechtsgutachten über die Verbrechen an den Deutschen in Jugoslawien 1944-1948, München 2002.)
Nach der Meinung des Verfassers ist es ihm nicht gelungen überzeugend zu
beweisen daß es um einen Genozid handelte, bzw. daß die jugoslawische Behörden
die Abischt hatten die Deutschen zu vernichten. (Zoran Janjetović, Da li su
Srbi počinili genocid nad Podunavskim Švabama, in: Genocid u 20. veku na
prostoru jugoslovenskih zemalja , Beograd 2005, S. 231-238.) In Großem und
Ganzen wird die Meinung des Verfassers auch von Michael
Portmann geteilt. (Up. Portmann, Ebd., S. 256.)
[46] Đilas sagt die jugoslawischen Führer
würden vielleicht ihre Entscheidung ändern, hätten die „Polen, Tschechen und
Russen“ nicht schon entschieden ihre Deutschen zu vertreiben und dies teilweise
schon durchgeführt hätten. Dies beweist daß die prinzipiele Entscheidung schon
früher getroffen worden war. (Milovan Đilas, Revolucionarni rat, Beograd 1990,
S. 410.)
[47] Foreign Relations of the United States .
Diplomatic Papers 1945, II, Washington 1967, S. 1323; Bilten MIP, 1, 20.I 1946,
S. 6-7; Ebd., 7, 4.VI 1946, S. 13; Repe, „Nemci“ na Slovenskem po drugi
svetovni vojni, in: Nećak (Hrsg.), Ebd., S. 167; Portmann, Ebd., S. 263-265;
Milan Micić, Banat 1941-1948 (stradanja civilnog stanovništva), in: Na putu ka
istini, S. 84. (Micić schreibt die jugoslawische Regierung hätte im August 1947
die Sowjets gebeten die Volksdeutschen in die sowjetische Okkupationszone
Deutschlands vertreiben zu dürfen, aber die sowjetische Behörden hätten diesen
Antrag abgelehnt.)
[49] Nećak, Ebd., S. 228-229; Goran Nikolić, Život nakon skidanja
s krsta, in: Nenad Stefanović (Hrsg.), Jedan svet na Dunavu. Razgovori i komentari,
Beograd 1997, S. 221-226.
[50] Obwohl die Verbrechen genen Ungarn
schon im Sommer 1944 verzeichnet wurden. (Sajti, Ebd., S. 414-415.)
[51] Die Wirklichkeit verschönend,
schreibt Zvonimir Golubović daß es sich „höchstwahrscheinlich in den ersten
Tagen der Befreung auch unkontrolierten Erschiessungen von Ungarn gab, in denen
auch Unschuldige ums Leben gekommen worden waren.“ (Golubović, Uzroci, S. 339.)
[56] Karakaš Obradov, Ebd., S. 242;
Sajti, Ebd. S. 422-423; Golubović, Uzroci, S. 339; Kasaš, Mađari, S. 179-180,
184-189; Tibor, Ebd., S. 102.
[58] Angeblich hat Tito nach Rakosis
Besuch in Januar 1945 die Vojvodinaer Funktionäre getadelt. (Kasaš, Mađari, S.
182; Portmann, Ebd., S. 276.)
[63] Kasaš, Mađari, S. 191-192, 195-200.
Die Politik der Integration konnte man auch an der Zahl der Ungarn in den
Klassen mit unarnsprachigen Unterricht beobachten. Nach einigen Daten gab es in
der Vojvodina 1945 33.484 üngarische Schüler
in 4.753 Grundschulabteilungen. (Kasaš, Mađari, S. 199.) Nach anderen
30.865. (Đorđe Bajić, Škole i školski sistem, in: Vojvodina 1944-1954, Novi Sad
1954, S. 320.)
[65] Bis zum Ende 1945 wurde aus
Jugoslawien 5.565 eingewanderte ungarische Beamten vertrieben, sowie 15.600 Szekler
Kolonisten aus Bukowina. Insgesammt betrug die Zahl der Flüchtlinge und
Vertriebene aus Jugoslawien in Ungarn 44.545. (Kasaš, Ebd., S. 43; Portmann,
Ebd., S. 272.)
[66] Sajti, Ebd., S. 446-456. Ähnliche
Migrationstendenzen im Zentral- und Südosteuropa waren gegenseitig bedingt:
während der ersten Nachkriegsjahren war die Tschechoslowakei interessiert an
die Aussiedlung der Tschechen und der Slowaken aus Jugoslawien und anderen
Ländern um die Gebiete anzusiedeln aus den die Deutschen und die Magyaren vertrieben
worden waren. 5.000 bis 15.000 Tschechen
und Slowaken haben auf diese Weise Jugoslawien verlassen. (Slobodan Selinić,
Jugoslovensko-Čehoslovački odnosi (1945-1955), Beograd 2010, S. 333-351.) Polen
hatte ähnliche Interessen, so daß auch eine Auswanderung der Polen aus
Jugoslawien stattfand. (Dušan Drljača, Kolonizacija i život Poljaka u
jugoslovenskim zemljama od kraja XIX do polovine XX veka, Beograd 1985.)
[67]
Zoran Janjetović, Deca careva pastorčad kraljeva. Nacionalne manjine u
Jugoslaviji 1918-1941, Beograd 2005, S. 87-88, 96-97, 99-116, 214-218, 246-248,
326-327, 329-331, 391-395 (mit der dort angeführten Bibliographie); Vladan
Jovanović, Jugoslovenska država i Južna Srbija 1918-1929. Makedonija, Sandžak,
Kosovo i Metohija u Kraljevini SHS, Beograd 2002, S. 134-139, 177-189, 197-226,
367-372; Ders., Vardarska banovina 1929-1941., Beograd 2011, S. 88-124, 409-465; Dimitrije Bogdanović, Knjiga
o Kosovu, Beograd 1985, S. 187-190, 192-195; Nikola Gaćeša, Settlement of
Kosovo and Metohija After World War I and the Agrarian Reform, in: Kosovo. Part
and Present, S. 100-113; Ali Hadri, Kosovo i Metohija u Kraljevini Jugoslaviji,
Istorijski glasnik, 1-2, 1967; Milovan
Obradović, Agrarna reforma i kolonizacija na Kosovu, Priština 1981.
[68]
Izveštaj, Podujevo, 20.III 1956; Uprava Državne bezbednosti AKMO,
Izveštaj po pitanju šiptarske nacionalne manjine, Priština 10.X 1952; Referat o
nacionanlin manjinama, Lipljan 8.X 1952; Izveštaj: Analiza: nacionalne manjine
i IB zemlje, Priština, 16.III 1956, alles in: AS, BIA, III/121; Albanska
nacionalna manjina u Jugoslaviji [1949?], AJ, 507, XVIII-k. 4; Shoup,Ebd., S. 69; Borozan, Velika Albanija,
S. 317-394; Ders., Albanci u Jugoslaviji, S. 360-361; Hasani, Ebd., S. 95-97; Petranović,
AVNOJ, S. 140-141; Bataković, Ebd., S. 161-166.
[69]
Ispostava SUP-a Uroševac, Analiza, Šiptarska nacionalna manjina,
Uroševac, 20.III, 1956; Uprava Državne bezbednosti AKMO, Priština, Izveštaj po
pitanju šiptarske nacionalne manjine, Priština 10.X 1952; Izveštaj, Podujevo,
20.III 1956,alles in: AS, BIA, III/121;
Bogdanović, Ebd., S. 244-246; Noel
Malcolm, Kosovo. A Short History, London 1998, S. 312; Miranda Vickers, Between
Serb and Albanian, London 1998, S. 148; Borozan, Velika Albanija, S. 494-501;
Ders., Albanci, S. 367-368; Đaković, Ebd., S.
205-221; Bataković, Ebd., S. 174. Es bestehen Indizien daß Großbritanien
die Rebellion in Kosovo im Rahmen seiner antikommunistischen Strategie
unterstützte. (Borozan, Velika Albanija, S. 501-504.)
[70]
Referat o šiptarskoj nacionalnoj manjini, 31.XII 1952, AJ, 507, XVIII-
k. 4.
[71] In
der Vojvodina wurde sie fast gleichzeitig abgeschafft, bzw. ihre Abschaffung
wurde am 27. Januara angeordnet und bis 15. Februara 1945 hätten die
Volksbefreungsausschüsse die Macht übernehmen sollen. (Kasaš, n.d., 183)
[73]
Die Parteianalitiker erklärten das mit der Anhänglichkeit der
zurückgebliebenen albanischen Massen zur „Reaktion“ (d.h. reaktionäre Kräfte).
(Albanska nacionalna manjina u Jugoslaviji [1949?]; Referat o šiptarskoj nacionalnoj
manjini, 31.XII 1952, alles in: AJ, 507,
XVIII-k. 4.)
[74]
Izveštaj: Analiza: nacionalne manjine i IB-e zemlje, Priština, 16.III
1956; Ispostava SUP-a Uroševac, Analiza, Šiptarska nacionalna manjina,
Uroševac, 20.III, 1956; Referat o šiptarskoj nacionalnoj manjini - od Rezolucije IB do danas na terenu sreza
sitničkog, Lipljan, 8.X 1952; Uprava Državne bezbednosti AKMO, Priština,
Izveštaj po pitanju šiptarske nacionalne manjine, Priština 10.X 1952, alle in:
AS, BIA, III/121; Referat o šiptarskoj nacionalnoj manjini, 31.XII 1952, AJ,
507, XVIII- k. 4
[75]
Petranović, AVNOJ, S. 142-143.
[76]
Anfangs waren sie sehr wenig an der Zahl: nur 300 von insgesammt 1.700
KPJ-Mitglieder in Kosovo. (Životić,
Ebd., Aleksandar Životić, Jugoslavija, Albanija i velike sile (1945-1961, Beograd 2011, S.
124.) Um ihre Machtbasis zu verbreitern, öffnete die Partei Tür und Tor für die
neue Mitgliedern, so daß es schon im Jahr 1947 5.979 Albaner in der KPJ gab.
(Hasani, Ebd., S. 147.)
[77] Životić, Ebd., S. 99-137; Spasoje Đaković, The
Communist Party of Yugoslavia in the National Liberation Struggle and
Revolution in Kosovo and Metohija, in: Kosovo. Past and Present, S. 131-136.
Anderenseits, hofften die albanische kommunistische Führer daß Kosovo mit
Albanien vereingit worden würde.
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