Der Weg nach Russland
1763
22. Juli
Manifest der Zarin Katharina II., d. Gr.
Durch das Manifest erhielten deutsche Siedler:
Durch das Manifest erhielten deutsche Siedler:
- Land und Unterstützung zur Ersteinrichtung in den Kolonien
- Steuerliohe Begünstigungen in der Ansiedlungspühase
- Das Recht auf freie Religionsausübung
- Rekrutenfreiheit „auf ewige zeiten“
- Eine Sonderverwaltung
- Den Kolonistenstatus
Gründe für die Auswanderung aus Deutschland
- Kriege und Zerrüttung
- Landmangel, wirtschaftliche Not
- Politische und teilweise religiöse Unterdrückung
- um Heer- und Frontdiensten zu entgehen
1764-1914
In drei großenWellen mit ca. 100.000 Einwanderern aus den Kerkunftsgebieten Hessenm Rheinland, Danzig, Westpreußen, Baden, Württemberg, Bayern und Schwaben wurden über 3.000 deutsche Kolonien an der Wolga, am Schwarzen Meer, im Kaukasus und in Wolhynien gegründet.
1848
3. Juli
Gründung der Diözese Tiraspol mit Bischofssitz in Saratow (Ferdinand Helanus Kahn wird eerster deutscher Bischof)
1921
Flucht des letzten Bischofs der Diözese Tiraspol, Dr. Alois Kessler, nach Deutschland
Die Zeit der Vertreibungen und Umsiedlungen
1914
28. Juli
Beginn des 1. Weltkrieges (1914 – 1918)
1915
Februar/Dezember
Enteignungs- und Liquidationsgesesetze
1915
Mai/Juni
Pogrome gegen Deutsche in Moskau
- Denunziationen
- Rechtsbeschränkungen (Freiheit, Selbstbestimmung, Besitz, Arbeit, Muttersprache) mit staatlicher Legitimierung durch Gesetze
1915
Juni/Juli
Deportation Deutscher aus dem Gouvernement Wolhynien
1917
27. Februar-1. März (12.-14. März)
Februarrevolution in Russland und Abdankung des Zaren Nikolaus II.
1917
Kurzes Hoffen nach Maßnahmen der Provisorischen Regierung zur Gleichstellung der Völker Russlands
1917
25.-26. Oktober (7.-8. November)
Bolschewistische Machtergreifung
1918-1921/1922
Bürgerkrieg und Hungerkatastrophe
1928
April
Beginn der Kollektivierung, Entkulakisierung und Schließung der Kirchen, der systematischen Verfolgung der Geistlichen (1931/1932 19812 Geistliche verschleppt)
1930er Jahre
Massenterror in den deutschen Siedlungsgebieten und Verhaftungen auf Grund der deutschen Volkszugehörigkeit
1938
1. September
Alle deutschen Schulen außerhalb der ASSR der Wolgadeutschen werden im Normalfall ini russische Schulen oder in selteneren Fällen in Schulen mit ukrainischer Unterrichtssprache umgewandelt
1938/1939
Auflösung aller deutscher Rayons außerhalb der ASSR der Wolgadeutschen
1939
1. September
Beginn des 2. Weltkrieges (1939-1945)
1941
Juli/August
Deportation der deutschen aus den westlichen Teilen der Sowjetunion nach Sibirien
28. August
Erlass des Präsidiums des Obersten Sowjets der UdSSR und Beginn der Deportation der Wolgadeutschen nach Sibirien und Mittelasien, dem weitere Deportationsdekrete folgten (1941 bis 1946 waren davon 970.000 Deutsche betroffen). Errichtung eines Sondersiedlungsregimes (Gewahrsam) für die Deutschen in der Sowjetunion.
Ab Juli/August Zwangsrekrutierung von Deutschen für die Trudarmija hinter Stacheldraht
- Zwangsarbeit für Deutsche in der Sowjetunion im Alter zwischen 15 und 55 Jahren, darunter Frauen und Mütter mit Kindern, fast jede deutsche Familie wird dadurch gewaltsam auseinander gerissen, viele Tausende fanden dabei den Tod.
- 20 Jahre Gefängnis oder Hinrichtung für die verbliebenen Geistlichen, für Arbeitsverweigerer (in Wirklichkeit vor Hunger und Zwangsarbeit entkräftete und ausgezehrte Menschen), Flüchtende und Deserteure (in Wirklichkeit verzweifelte Männer und Frauen, die ihre ohne Mittel und Nahrung verbliebenen Angehörigen vor dem sicheren Hungertod retten wollen).
1943/1944
Rund 350.000 Russlanddeutsche flüchten mit dem Rückzug der Wehrmacht ins Wartheland, wo sie die deutsche Staatsangehörigkeit erhalten.
1945/1946
Die meisten dieser Menschen werden durch die vorrückende Rote Armee an der Flucht nach Westen gehindert und zwangsweise in die Sowjetunion und dort nach Sibirien und Mittelasien verschleppt.
1956
Aufhebung des Sondersiedlungsregimes für die Deutschen in der Sowjetunion. Eine vollständige Rehabilitierung ist bis heute noch nicht erfolgt.
Victor Herdt, wissenschaftlicher Mitarbeiter, Nordost-Institut, Abteilung Göttingen
Verbannt in alle Ewigkeit
1948
26. November
Dekret des Obersten Sowjets
Verbannung auf „ewige Zeiten“
Verbannung auf „ewige Zeiten“
1955
22. Februar
Anerkennung der im Krieg erfolgten Einbürgerungen von Russlanddeutschen
9.-13. September
Bundeskanzler Adenauer in Moskau
1956
Aufhebung der Kommandatur
1958
8. April
Deutsch-Sowjetische Übereinkunft über die Familienzusammenführung
1959
24. April
Deutsch-Sowjetisches Abkommen über die Familienzusammenführung
1964
29. August
Erlass über die Teil-Rehabilitierung der Wolgadeutschen und Aufhebung des Deportationsdekrets vom 28.8.1941
- Spaltung Deutschland in Ost und West
Große Rückwanderung nach Deutschland
Glasnost und Peristroika:
1987
14.488 Aussiedler
1989
9. November
Öffnung der Mauer - 98.134 Aussiedler
1990
Wiedervereinigung Deutschlands - 195.576 Aussiedler
1995
209.409 Aussiedler
2005
35.396 Aussiedler
Bis 2006
Ca. 2,8 Mio. Aussiedler
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