Montag, 21. Januar 2013


Zoran Janjetović




Feinde der Nation. Ausweisungen aus Serbien am Ende des Zweiten Weltkrieges

Jugoslawien wurde als südslawischer Nationalstaat gegründet, aber es enthielt fast 17% Minderheitenbevölkerung. Wegen des Zweiten Weltkrieges und seiner Auswirkung, sank 1948 der Prozentsatz der Minderheiten auf cca. 11%.[1] Der Großteil dieser Minderheiten lebte auf dem Gebiet die Serben als ihr historisches und ethnisches Territorium betrachteten, vor allem in der Vojvodina im Norden, und in Kosovo im Süden. Aus historischen Gründen wurden beide Regionen nach dem Zweiten Weltkrieg Serbien einverleibt, aber aus politischen Gründen mit gewisser Autonomie ausgestattet.[2] 
Die jugoslawischen Behörden versuchten die ethnische Struktur der Minderheitengebiete während der Zwischenzeit durch die Kolonisation zugunsten der südslawischen Bevölkerung zu ändern. In der Vojvodina und in Kosovo geshah das fast ausschließlich zugunsten der Serben.[3] Was die jugoslawische Behörden mehr oder weniger auf friedlichem Weg erreichen wollten wurde nach der Kapitualtion Jugoslawiens im April 1941 mit Gewalt rückgängig gemacht. Die Kolonisten wurden während des Krieges in Kosovo, Syrmien und in der Batschka entweder ermordet, oder zum größten Teil vertrieben, bzw. in Konzentrationslager gesperrt.[4] Das einzige Gebiet woher die serbischen Kolonisten nicht vertrieben worden waren, war das deutsch-okkupierte Banat: es war Teil des okkupierten Serbien das schon mit einer großer Zahl der Flüchtlinge und Vertriebene überlastet wurde, so daß die deutschen Behörden sich weigerten weitere Vertriebene anzunhemen. Aus diesem Grund mußte die Vertreibung der Ansiedler aus dem Banat ausbleiben. Außerdem, brauchte man dort die Arbeitskräfte für die Landwirtschaft da das Region als Nahrungsmittelliferant angesehen wurde.[5]
Der Zweite Weltkrieg in Jugoslawien war eine Orgie des Nationalismus. Alle Kriegsführende Parteien hatten neben ideologischer auch eine ethnische Bezeichnung. Die einzige Ausnahme war die Kommunistische Partei Jugoslawiens (KPJ) die ideologische und nicht nationale Ziele verfolgte. Schon vor dem Krieg kämpfte die KPJ für Rechte aller ethnischen Gruppen.[6] Während des Krieges wollte sie alle ethnische Gruppen für Befreiung des Landes gewinnen. Da die größte Nationalminderheiten (die Albaner, Deutschen und Ungarn) die Zerschlagung des Landes als ihre eigene Befreiung aufgefasst hatten, und da sie fest an die Politik ihrer Mutterländer, bzw. Besatzer gebunden waren, war der KPJ in dieser Hinsicht nur sehr kleiner Erfolg beschieden.[7] Etwas besser war die Lage mit den kleinen slawischen Minderheiten, aber auch dann hauptsächlich in Bosnien und in Kroatien.[8] Die Russinen, Ukrainer und Rumänen hielten sich überwiegend passiv, und ein Teil ihrer kleinen Eliten kollaborierte sogar mit dem Besatzern.[9] All das, mit älteren historischen Animositäten gekoppelt, prädestinierte die Nationalminderheiten – besonders die drei größten – als „Feinde der Nation“ betrachtet zu werden.
Trotzdem war die KPJ mindestens bis Ende 1943 ehrlich bemüht die Minderheiten für sich zu gewinnen. Das vorläufige Partisanen-Parlament, AVNOJ gewehrte ihnen auf seiner zweiten Sitzung Ende November 1943 Gleichberechtigung mit anderen Völkern.[10] Jedoch, bald danach began die kommunistische Führung die Pläne für die Vertreibung der Deutschen zu schmieden. Sie wurden als besonders illoyal betrachtet und obendrein gleichnational mit den Hauptfeinden im Krieg. Die Pläne entstanden unter dem Einfluß der slowenischen Intellektuellen, wurden aber auf alle deutsche Siedlungsgebiete ausgedehnt.[11] Die serbischen nationalistischen bürgerlichen Intellektuellen die sich den Kommunisten angeschlossen hatten, befürworteten auch eine minderheitenfeidliche Politik. Sie sollte aber für unterschiedliche Minderheiten unterschiedlich ausfallen.  
Bis Herbst 1944 hat man die Bemühungen die Deutschen zu gewinnen aufgegeben und die Vergeltung für alle Kriegsleiden vorzubereiten. Anfang Oktober 1944 besetzten die Rote Armee und die Partisanen das jugoslawische Banat und bis Mitte des Monats auch die Batschka. Die im Banat geplante Evakuierung konnte die Führung der Deutschen Volksgruppe nicht durchführen da die Genehmigung der Reichbehörden zu spät kam. 90% der anwesenden Banater Schwaben kamen unter Partisanengewalt.[12] Die meisten Ungarn sind auch zu Hause geblieben.[13] In der Batschka, gab es keine organisierte Evakuierung aber wegen der verschobene Okkupation konnten sich viele flüchten.[14] Nach jugoslawischen Angaben blieben zwischen 100 und 155.000 Deutsche im Banat, in der Batschka und in Baranya zurück.[15] Der große Zahlenunterschied wird durch das mimikrische Optieren für die ungarische Nationalität erklärt.[16]  Da auch die Zugehörigkeit zum magyarischen Volk keine Sicherheit vor Rache bot, began ein Teil der ungarischen Bevölkerung schon 1943 die Batschka zu verlassen.[17] Die Magyaren in Syrmien wollten sich wegen der Partisanenüberfälle und Rekrutierung schon im Januar 1944 nach Ungarn aussiedeln, aber wegen der deutschen Besatzung Ungarns ist dazu nicht gekommen.[18] Während des Oktobers und Novembers 1944 wurde dagegen die deutschen Bevölkerung Syrmiens auf organisierte Weise evakuiert.[19]
Schon am 9. Oktober hat der Haupt-Volksbefreiungsausschuß der Vojvodina den Deutschen alle Rechte entzogen.[20] Um Die Vojvodina, mit ihrer heteorgener Bevölkerung und kriegswichtigen Resourcen besser unter Kontrolle zu bringen, führte die Partisanenführung am 17. Oktober die Militärverwaltung ein. Sie war unverhült pro-slawisch und deutsch- und ungarnfeindlich, und ihr deklariertes Ziel war die Folgen der Okkupation zu beseitigen und die neue Verwaltungsorgane für die Machtübernahme zu vorbereiten. Die Bewegungsfreiheit und der Sprachgebrauch wurden für die Minderheitenbevölkerung eingeschränkt. Außerdem wurde auch die Zwangarbeit auferlegt.[21]
 Schon seit dem ersten Tag des neuen Regimes waren Mißhandlungen,  Plünderungen[22] und Vergewaltigungen[23] der Minderheitler auf dem Tagesordnung, sowie die Einzel-, Gruppen- und Massenmorde der Deutschen und Magyaren.[24] Man konnte das Leben aus unterschiedlichen Gründen verlieren: vom Kriegsverbrechen und Kollaboration bis zur Verteidigung von Hab und Gut oder persönliche Integrität, oder aus  Rache.[25] Morde waren sehr stark orts- und situationsbedingt. Außer der vagen Anweisung daß man mit den „Feinden“ abrechnen muß, gab es keine genauere Verordnungen. Die Opfer waren aber nicht nur unter den Deutschen oder Ungarn zu finden.
Wie oft in ähnlichen Situationen, ist die genaue Zahl der Umgebrachten nicht bekannt. Die deutsche Bundesregierung schätzte in frühen 1960-er Jahren die Opferzahl als 5.777.[26] Die Erforschungen der Donauschwaben Mitte 1990-er durchgeführt hatten, ergaben die Zahl der ermordeten von 7.199 (mit 154 Selbstmorde und 696 Verschollenen in ganz Jugoslawien).[27] Nach den unlängst veröffentlichten Angaben der kommunistischen Geheimpolizei, OZNa, wurden in der Vojvodina seit Herbst 1944  6.763 Deutsche ermordet.[28] Die Magyaren litten unter der gleichen Rachewelle. Auch hier sind die Opferzahlen ungewiss. Die Schätzungen bewegen sich zwischen 5.000 und 45.000.[29] Anhand der unkompletten Listen schätzte Aleksandar Kasaš die Opferzahl als zwischen 5.000 und 8.000 Mađara.[30] Das oben erwähnte OZNa-Dokument führt 1.776 erschossenen Ungarn, nicht aber als die endgültige Zahl.[31]
Wie gesagt, wurde die deutsche und ungarische (hie und da auch die „unzuverlässige“ rumänische) Bevölkerung zur Zwangsarbeit geführt.[32] In Zusammenhang damit stand auch der Prozeß der Einsperrung der deutschen und teilweise ungarischen Bevölkerung in den Konzentrationslagern. Dabei gab es regionalle Unterschiede. Im Banat wurden die Deutschen als Hauptschuldige betrachtet, und andere Minderheiten nur als Mittäter oder passive Zuschauer. Anderenseits, die Ungarn in der Batschka wurden als ebenso schuldig wie die Deutschen betrachtet und behandelt.[33] Die Teilinternierung der Deutschen im Banant began am Tag nach der Einführung der Militärverwaltung und erst Mitte November in der Batshcka.[34] Anderenseits began die Teilinternierung der Magyaren schon am 19. Oktober 1944.[35] Es schien das Schicksal der beiden Minderheiten das gleiche werden sollte, aber bald trat ein immer grösserer Unterschied ein.
Im deutschen Fall läufte der Internierungsprozeß bis Mitte 1945 und er faste allmählich den Grösßtteil im Lande gebliebene deutsache Bevölkerung um. Micihael Portmann glaubt bis Frühling 1945 gab es keinen zentralen Befehl, sondern ginge der Prozeß uneinheitlich und sporadisch vor.[36] Er wurde von gewissen Ereignissen oder lokalen Umständen beeinflußt.[37] Er war fertig bis Mitte 1945 so daß die Kolonsiation der Partisanenveterane auf die ehemaligen deutschen Höfe beginnen konnte. Sie wurden durch den Entschluß des AVNOJ-Präsidiums vom 21. November 1944 verstaatlicht.[38] Bis Mitte-1945 wurde cca. 90% der Volksdeutschen in der Vojvodina interniert, was um 90-100.000 Menschen betrug. Ein Paar weitere Tausende wurden in Kroatien und Slowenien inhaftiert.[39] Ende 1944 und Anfang 1945 wurden mit mehreren Bahntransporte 10 bis 12.000 Deutschen, überwiegend Frauen im alter zwishcen 17 und 35 und Mäner zwischen 15 und 45 Jahre, auf sowjetischen Antrag, zur Zwangsarbeit in die UdSSR geschickt. Dort blieben sie unter schweren Lebensbedingungen bis 1949 als sie in die Sowiet-Zone Deutschlands entlassen worden waren.[40]
Auch die internierten Deutschen in Jugoslawien mußten die Zwangsarbeit verrichten. Die Behausung, Ernährung und Hygiene waren katastrophal so daß eine sehr große Zahl der Lagerinsassen – besonders Kinder und Hochbetagte – an Hunger und Krankheiten starb.[41] Obwohl es an Mißhandlungen der Posten und Mißbräuche der Lagerverwaltungen nicht mangelte, waren die höhere Behörden bemüht das Leben der Lagerleute innerhalb der engen Grenzen des Möglichen zu verbessern. Leider waren die Inhaftierten von allgemeinen Nachkriegsmangel an Nahrungsmittel, Medikamenten und Kleider mehrmals stärker betroffen als die freie Bevölkerung.[42] Nach der Untersuchungen der donauschwäbischen Forscher sind etwa 50.000 Menschen in den Lagern für die Volksdeutschen (in der Vojvodina und in Slawonien) ums Leben gekommen.[43] Die neuste Forschungen der serbischen Quellen beweisen daß auch diese Zahl korrekturbedürftig ist.[44]
Die kommunistische Behörden hielten die Volksdeutschen in den Lagern nicht mit genozidaler Absicht – wie in der doanuschwäbischen Publizistik zu lesen ist [45] - sondern,  ihrer Vertreibung nach Deutschland harrend. Die Vertreibungsideen waren innerhalb der kommunistischen Führung mindestens seit Ende 1943 im Umlauf, aber es bleibt unklar wann die endgültige Entscheidung gefasst worden war. Eien Aussage in den Erinnerungen von Milovan Đilas, deuten darauf hin daß es erst nach dem Ende des Krieges geschah, und zwar, vor dem Potsdamer Konferenz.[46] Die jugoslawische Regierung hat die Allierten mehrmals um eine „Aussiedlung“ der übriggeblibenen Volksdeutschen gebeten.[47] Da sie mehr als genug DPs und Flüchtlinge in Deutschland und Österreich hatten, haben die Allierten abgelehnt. Darum mußten die Deutschen über drei Jahren in den Lagern schmachten. Um ihre Zahl zu verringern, ermöglichten und ermutigten die jugoslawischen Behörden seit Sommer 1946 illegale Fluchte über die Grenze. Diese Politik wurde spät in 1947 geändert. Werbung für Arbeitsplätze began, und im Frühjahr nächstes Jahr, wurden die Überlebenden freigelassen. Sie bekamen Arbeitsplätze die sie drei Jahre nicht verlassen dürften, wurden sonst mit anderen Bürgern gleichberechtigt. Sie wurden nicht mehr als Feinde behandelt.[48] Die Behörden wollten sie jetzt, wie alle andere Mindehreiten in die Gesellschaft integrieren.[49]
In den ersten Tagen der neuen Regimes teilten die Magyaren das schicksal der Deutschen.[50] Die Gefahr einer Kolektivrache hängte auch über ihren Köpfen.[51] Die Lager für die Ungarn wurden nur ein Tag nach den Lagern für die Deutschen organisiert.[52] Jedoch wurde die Politik ihnen gegenüber sehr bald gemildert. Schon am 20. November 1944 empfohl die Militerverwaltung daß die untere Verwaltungsbehörde unter Ungarn differenzieren, je nach der Haltung gegenüber der Slawen während des Krieges.[53] Gleichzeitig, im November 1944 unterbreitete der Historiker Vaso Čubrilović, der sich schon vor dem Krieg als minderheitenfeindlich hervortrat, in einem Memorandum der Plan wie man der „illoyalen Minderheiten“ los werden konnte. Alle drei größten sollten ausgesiedelt werden. Seiner Meinung nach, täte man das am besten noch während der Kampfhandlungen – da auf diese Weise keine große Aufregung unter den Allierten aufkommen würde.[54] Es scheint  daß diese Ideen nicht ganz angenommen wurden, aber auch nicht ganz abgelehnt. Eine massenhaftere Entlsssung der Magyaren aus den Lagern began Ende November 1944. Die Männer zwischen 18 und 30 wurden vor die Alternative gestellt, sich der Partisanenarmee anzuschließen oder in die Arbeitsbatallione regrutiert zu werden.[55] Aus den drei ungarischen Batallionen wurde Ende des Jahres eine Brigade gebildet die an den Endkämpfen für die Befreiung der Vojvodina teil nahm, wobei sie schwere Verluste erlitt.[56]
Jedoch war der Prozeß der Rehabilitierung und Integrierung der ungarischen Minderheit nicht gradlinig. Die serbische Bevölkerung der Südbatschka (Šajkaška) die im Krieg besonders gelitten hatte, verlangte Anfang 1945 die Aussiedlung aller Magyaren aus ihrem Gegend.  Aus diesem Grund wurden die Ungarn aus Čurug, Mošorin und Žabalj in die Konzentrationslager Bački Jarak, und teilweise Gajdobra, Bukin und Syrmsisch Mitrowitz gesperrt.[57] Es ist nicht ganz klar inwieweit der Besuch des Generalsekretärs der ungarischen kommunistischen Partei, Matias Rakosi, der jugoslawischen Führung in Januar 1945, dazu beigetragen hatte, daß man von der Vertreibungspolitk Abstand genommen hat,[58] da die Bewohner Mošorins erst im April 1945 interniert wurden.[59] Einer undatierten Liste nach (wahrscheinlich aus Mai 1945) befand sich in den Lagern in der Vojvodina 74.918 Volksdeutschen und 4.638 Magyaren (davon 3.632 in Bački Jarak).[60] Es ist auch nicht ganz klar wann sie auf freien Fuß gesetzt worden waren – im Juni oder im Herbst 1945. Sicher ist aber, daß sie in ihre Heimatorte nicht zurück dürften.[61] Daß die Behörden gegenüber Magyaren verhältnismäßig lange eine ambivalente Haltung hatten ist duch die Meinung der Staatlichen Repatriierungskommission bewiesen die im Mai 1945 meinte, man sollte unter den Ungarn differenzieren: nur die die Partisanenbewegung unterstutzten dürften repatriert werden.[62] In ungarischen Fall schaukelten die Behörden noch eine Weile: man began eine Politik der Integration und Gleichberechtigung durchzuführen, obwohl Gewaltmaßnahmen gegen Teile der ungarischen Minderheit noch in Kraft blieben.[63] Diese Spaltung fand sienen Niederschlag auch in einem Memorandum des Ministers für Agrarreform und Ansiedlung, Sreten Vukosavljević, (der nationalistischer Vorkriegspolitiker war), dem Außenminister Edvard Kardelj und Milovan Đilas am 23. Septemer 1945. In ihm schlug er die Aussiedlung zwischen 80.000 und 200.000 Magyaren aus der Vojvodina, die sonst – wegen der konsequenten Durchführung der Agrarreform mehr „magyarisch“ werden sollte als je. Um die Freundschaftliche Beziehungen zu Ungarn zu sichern und um eine größere ethnische Homogenität zu erzielen, war er sogar bereit ein Teil des Territoriums an Ungarn abzutreten falls es mindestens 200.000 Magyaren annehmen würde.[64] Seine Idee wurde bald zu einen Austausch von 40.000 Menschen von beiden Seiten reduziert. Man ging von 40.000 Ungarn die schon geflüchtet oder vertrieben worden waren und wünschte die südslawischen Minderheiten aus Ungarn dafür zu bekommen.[65] Nach dem die jugoslawische Seite diplomastischen Druck angewandt hatte, wurde am 22. September 1946 ein Abkommen darüber unterzeichnet. Es  hätte ab 1947 gelten sollen, aber wegen des jugoslawischen Bruch mit Stalin wurde es nie durchgeführt.[66] 
Die zahlenmässig größte Nationalminderheit, die Albaner, stellten für die kommunistischen Behörden das größte Problem dar, nicht nur wegen ihrer Zahl. Die Albaner machten eine überwiegende Mehrheit der Bevölkerung am Territorium wo sie lebten. Außerdem, waren sie mehr oder weniger kompakt angesiedelt. Noch aus der osmanischen Zeiten hegten sie Animosität gegen die Serben (und Makedoniern) und die jugoslawischen Behörden taten während der Zwischenkriegszeit herzlich wenig sie zu mildern.[67] Ganz im Gegenteil: ihre Maßnahmen (mit der Türkei verabredete aber nicht durchgeführte Aussiedlung von 200.000 Muslimen eingeschlossen) führten dazu daß so gut wie alle Albaner mit den italienischen und deutschen Besatzernkollaborierten.  Aus diesem Grund und wegen der ungünstigen Sozialstruktur, schloßen sich nur Einzelne den Partisanen an.[68] Der Versuch der neuen Behörden sie nach der Befreiung Kosovos Ende 1944 und Anfang 1945 massenhaft in die Partisaneneinheiten zu regrutieren, verwandelte sich in eine massenhafte Rebellion an der 16.000 Albaner teil nahm. Es benötigte 50.000 Partisanen sie zu niederwerfen.[69] Dabei sind 3.000 Rebellen ums Leben gekommen.[70] Der Aufstand war der Grund daß auch in Kosovo die Militärverwaltung eingeführt worden war.[71] Der Widerstand der albanischen Minderheit manifestierete sich auch durch Fahnenflucht und durch eine Meuterei eines Batallions in Vršac.[72] Die Folgen der Rebellion waren bis 1947 spürbar und ihre Anhänger haben sich als National-demokratisches Komittee organisiert das separatistische Ziele verfolgte.[73] Es bestand teilweise aus Leuten die sich ursprünglich den Kommunisten angeschlossen hatten um dann zu rebellieren.[74] Die familiären und freundschaftlichen Verbindungen machten die Verhaftung solcher Elemente schwierig. Um die Sache schwieriger zu machen, war auch ein Teil der albanischen Kommunisten der Meinung daß Kosovo an Albanien abgetreten werden sollte. Dies wurde an der kommunistischen Tagung in Bujan (31. Dezember 1943- 2. Januar 1944) beschlossen.[75]  Auf diese Weise mußte die KPJ in Kosovo nicht nur den Widerstand der albanischen Massen, sondern auch den eines Teiles der eigenen Mitglieder bekämpfen.[76]
Man kann sich fragen, wieso daß die kommunistische Führung keine Vertreibungsplänen gegen die Albaner schmiedete, obwohl sie, von den drei größten Minderheiten, am Ende des Krieges für das neue Regime die gefährlichste war? Einerseits, waren die Albaner zu zahlreich, was jeder Repression gegen sie Schranken setzte. Auch das bergige und waldbedeckte Terrain Kosovos wirkte sich zu ihren Gunsten aus. Anderenseits, arbeiteten die jugoslawischen Kommunisten schon vor dem Krieg mit ihren ideologischen Brüdern in Albanien zusammen und sie hofften Albanien unter ihrem Enfluß zu bringen.[77] Beide Länder waren Allierten der Sowjetunion, so daß man über irgendwelche Vertreibungspläne nicht einmal überlegen konnte. Die vereinzelte Stimmen der serbischen Nationalisten wie Čubrilović, konnten daran nichts ändern. Aus diesen Gründen wurden die albanische Kriegsverbrechen gleich vergessen und die neuen Behörden gingen gleich zur Politik der Integration und Gleichberechtigung über.  
So ereilte die drei Hauptminderheiten auf serbischem Gebiet ganz unterschiedliche Schicksale am Ende des Zweiten Weltkrieges. Nicht ihr tatsächliches Benehmen während des Krieges war dafür maßgebend, sondern die Bedürfnisse der Nachkriegspolitik. Die Deutschen wurden für die Vertreibung bestimmt nicht nur weil Deutschland als Hauptfeind im Krieg galt, sondern auch weil es eines Tages wieder gefährlich werden konnte. Zum Unterschied von Ungarn und Albanien, wurde es nicht als künftiges sozialistisches Land angesehen. Außerdem, konnte das  beträchtliche Vermögen der Jugoslawiendeutschen als materiale Basis der sozialistischen Wirtschaft und als Quelle für Belohnung der Partisanenveteranen dienen. Zum Unterschied, waren viele Ungarn eher arm, und das gleiche galt auch für albanische Massen. Nach der Eliminierung der Deutschen war es nicht mehr so wichtig auch die Magyaren zu vertreiben da die serbische Mehrheit in der Vojvodina durch die Kolonisation gesichert werden konnte. Unter den Magyaren gab es auch einen verhältnißmässig großen Anteil an Arbeitern, so daß sie gutes „Material“ für den Ausbau des Sozialismus liefern konnten. Auch ihre und albanische arme Bauern hoffte man durch die Agrarreform für sich zu gewinnen. Die unterschiedliche Behandlung der drei größten Minderheiten die sich im Krieg illoyal benohmen hatten, wurde letztendlich von Zukunftsplänen und politischen Erwägungen der neuen Machthaber und nicht von der historischen Schulden oder Verdiensten bestimmt.




[1]  Koča Jončić, Nacionalne manjine u Jugoslaviji, Beograd 1962, S. 4; Ljubiša Stojković, Miloš Martić, Nacionalne manjine u Jugoslaviji, Beograd 1953, S. 34-36; Das Schicksal der Deutschen in Jugoslawien, Augsburg 1995, S. 129E-130E. Im Jahr 1948 lebte im Land 750.483 Albaner, 496.493 Magyaren, 102.947 Walachen, 98.001 Türken, 83.624 Slowaken, 79.573 Italiener, 72.671 Zigeuner, 64.092 Rumänen, 61.140 Bulgaren, 55.328 Deutsche, 39.104 Tschechen, 37.168 Russinen (Ruthenen, Ukrainen), 20.065 Russen, 6.861 Juden, 1.897 Griechen i 11.172 andere.
[2]  Die Vojvodina war seit 1945 autonome Provinz und Kosovo autonomes Gebiet. Es wurde erst in 1963 zu Provinz erhoben. (Radošin Rajović, Constitutional Development from Autonomy to the 1989 Reform, in: Kosovo. Past and Present, Belgrade [1989], S. 168.)
[3]  In Kosovo wurden während der Zwischenkriegzeit 53.884 Personen angesiedelt, davon 49.244 Serben. (Milovan Obradović, Agrarna reforma i kolonizacija na Kosovu (1918-1941), Priština 1981, S. 222.) In der Vojvodina bekamen cca. 18.000 (in meisten Fällen serbische) Familien das Land im Rahmen der Agrarrerform. (Nikola Gaćeša, Agrarna reforma i kolonizacija u Bačkoj 1918-1941, Novi Sad 1968, S. 266-269; Ders.,  Agrarna reforma i kolonizacija u Banatu 1919-1941, Novi Sad 1972, S. 379-380; Ders., Agrarna reforma i kolonizacija u Sremu 1919-1941, Novi Sad 1975, S. 305-307.)
[4]  Nikola L. Gaćeša, Stradanja Srba naseljenika u Drugom svetskom ratu, in: Ders., Radovi iz agrarne istorije i demografije, Novi Sad 1995, S. 360-366; Aleksandar Kasaš, Mađari u Vojvodini 1941-1946, Novi Sad 1996, S. 37-39, 43; Slobodan Milošević, Izbeglice i preseljenici na teritoriji okupirane Jugoslavije 1941-1945, Beograd 1981, S. 51-56; Dimitrije Bogdanović, Knjiga o Kosovu, Beograd 1985, S. 202-204; Branko Petranović, Srbija u Drugom svetskom ratu 1939-1945, Beograd 1992, S. 124-125; Nenad Antonijević (Hrsg.), Albanski zločini nad Srbima na Kosovu i Metohiji za vreme Drugog svetskog rata, Kragujevac 2004, passim; Mirko Mitrović, Naseljavanje i kolonizacija Vojvodine 1690-1945, Godišnjak Društva istoričara SAP Vojvodine, 1984, S. 223-224..
[5]  Akiko Shimizu, Die deutsche Okkupation des serbischen Banats 1941-1944 unter besonderer Berücksichtigung der deutschen Volksgruppe in Jugoslawien, Münster 2003, S. 414; Ekkehard Völkl, Der Westbanat 1941-1944. Die deutsche, die ungarische und andere Volksgruppen, München 1991 S. 136; Nikola Živković, Ratna šteta koju je Nemačka učinila Jugoslaviji u Drugom svetskom ratu, Beograd 1975, S. 211. Vertreibungen der Kolonisten gab es während des Krieges im April 1941 und in den ersten Tagen danach, aber es handelte sich um spontanen Aktionen gegen kleineren Gruppen auf Dorfebene. (Mitrović, Ebd., S. 221-223; Predrag Bajić, Organizacija i karakter okupacionog sistema u Banatu (Mskr. der Magisterarbeit), Novi Sad 2007, S. 30; Živković, Ebd., S. 230; Shimizu, Ebd., S.111; Branislav Popov Miša, Nemački zatvori i koncentracioni logori u Banatu 1941-1944. godine, Beograd 1992, S. 13.)
[6]  Die Partei trachtete zwischen 1924 und 1934 die ethnische Spannungen für die Zerschlagung Jugoslawiens auszunutzen. Nachher, als sie die Volksfront-Taktik angenommen hatte, kämpfte sie für Erfüllung der Nationalrechte innerhalb Jugoslawiens. (Bogdanović, Ebd., S. 215-224; Desanka Pešić, The Communist Party of Yugoslavia and the National Question of Albanians Between the Two World Wars, in: Kosovo. Past and Present, Belgrade [1989], S. 91-99; Paul Shoup, Yugoslavia's National Minorities under Communism, Slavic Review, XXII, 1, 1963, S. 67-68.)
[7]  Izveštaj Podujevo, 20.III 1956; Uprava Državne bezbednosti AKMO, Izveštaj po pitanju šiptarske nacionalne manjine, Priština 10.X 1952; Referat o nacionanlin manjinama, Lipljan 8.X 1952; Analiza: nacionalne manjine i IB zemlje, Priština, 16.III 1956, alles in: Arhiv Srbije (weiterhin: AS), Bezbednosno-informaciona agencija (weiterhin: BIA), III/121; Mađarska nacionalna manjina I deo, KPD Bileća, 1.II 1954, AS, BIA, VIII/13; Mađari 1918-1955, AS, BIA, VIII/9; Elaborat o Rusinima u Vojvodini, Novi Sad 2.VI 1955, AS, BIA, III/109; Albanska nacionalna manjina u Jugoslaviji [1949?], Arhiv Jugoslavije (weiterhin: AJ), 507, XVIII-k. 4; Elaborat o mađarskoj nacionalnoj manjini u FNRJ, [1951?], AJ, 507, XVIII – k. 4; Rusini, ukrajinska manjina i ukrajinska emigracija u FNRJ, [1949?], AJ, 507, XVIII – k. 5;  Shoup, Ebd., S. 69; Đorđe Borozan, Velika Albanija. Porijeklo – ideje – praksa, Beograd 1995, S. 317-394; Ders., Albanci u Jugoslaviji u Drugom svjetskom ratu, in: Hans-Georg Fleck, Igor Graovac (Hrsg.), Dijalog povjesničara-istoričara, 3, Zagreb 2001, S. 360-361; Sinan Hasani, Kosovo, istine i zablude, Zagreb 1986, S. 88-92, 114-119; Dušan T. Bataković, Les Albanais du Kosovo en Yougoslavie 1945-1995. Minorité en Serbie, majorité dans la province autonome, in: Ders. (Hrsg.), Minorities in the Balkans. State Policy and Inter-Ethnic Relations, Belgrade 2011, S. 161-166; Jens Reuter, Die Albaner in Jugoslawien, München 1982, S. 37; Branko Petranović, AVNOJ and the Bujan Conference, in: Kosovo. Past and Present, S. 140-141; Kasaš, Ebd., S. 124-128, 184; Spasoje Đaković, Sukobi na Kosovu, Beograd [1986.] (2. erweiterte Ausgabe), S. 49-75, 93-103; Ljubica Šijački, Teror i pljačka okupatora u Banatu 1941-1945. godine, Istraživanja, 7, 1979, S. 248; Kosta Mitrović, Pod kulom vršačkom. Hronologija događaja iz revolucionarnog pokreta Vršca i okoline od 1926. do 1945, Novi Sad 1969, S. 110-111; Žarko Atanacković, Vojvodina u borbi 1941-1945, Novi Sad 1959, S. 26; Bajić, Ebd., S. 101, 133; Zbornik dokumenata i podataka o NOR jugoslovenskih naroda, Bd. 1, Buch 17, Beograd, 1958, S. 41; Branislav Popov Miša, Nemački zatvori i koncentracioni logori u Banatu 1941-1944. godine, Beograd 1992, S. 109; Shimizu, S. 355, 359; Petar Kačavenda, Nemci u Jugoslaviji 1918-1945, Beograd 1991, S. 29-61; Đorđe Momčilović, Banat u Narodnooslobodilačkom ratu, Beograd 1977, S. 163; Branisalv Božović, Juraj Špiler, Zagreb 1987, S. 272; Slavica Hrečkovski, Njemačka četa „Ernst Thälmann“ u jedinicama NOV i POJ, Zbornik CDISB, 1, 1984, S. 331-350; Stojanović, Martić, Ebd., S. 45-46; Andrew Ludanyi, Hungarians in Rumania and Yugoslavia. A Comparative Study of Communist Nationality Policies, Ann Arbor 1971, S. 167-168.
[8]  O nacionalnoj manjini Čeha i Slovaka u FNRJ, [1951. oder 1952?], AJ, 507, XVIII – k. 5; Slovaci, 26.III 1956, AS, BIA, I/258; Artur Burda, Poljski naseljenici u Bosni, Zbornik krajiških muzeja, III, 1969, S. 186; Mihael Sobolevski, Poljska nacionalna manjina u Jugoslaviji tjekom Drugog svjetskog rata, in: Hans-Georg Fleck, Igor Graovac (Hrsg.), Dijalog povjesničara-istoričara, 3, Zagreb 2001, S. 381-385; Josef Matušek, Josip Hanzl, Adolf Orct, Borbeni put I. čehoslovačke brigade „Jan Žiška z Trocnova“ , Daruvar 1969.
[9]  Rusini u FNRJ, [erste Hälfte 1949.], AS, BIA, III/109; Völkl, Ebd., S. 109-111; Sandor Vegh, Le système de pouvoir d'occupation allemand dans le Banat yougoslave 1941-1944, in: Les systèmes d'occupation en Yougoslavie 1941-1945, Belgrade 1963, S. 529-530; Stojković, Martić, Ebd. S., 54.
[10]  Branko Petranović, Istorija Jugoslavije 1918-1988, II. Narodnooslobodilački rat i revolucija 1941-1945, Beograd  [1988], S. 281-284; Ders., AVNOJ, S., 140; Jončić, Ebd. S. 24.
[11]  Božo Repe, “Nemcina Slovenskem po drugi svetovni vojni, in: Dušan Nećak (Hrsg.), „Nemci“ na Slovenskem 1941-1945, Ljubljana 1998, S. 146.
[12]  Es ist nicht klar wer die Genehmigung verweigerte: Hitler, Himmler (der für die Volksdetuschen in ganz Europa zuständig war) oder ehrgeizige höhere Polizeichef in Belgrad Hermann Behrends, der hoffte die Lage im letzten Moment zugunsten der Deutschen ändern zu können. (Zoran Janjetović, Between Hitler and Tito. The Disappearance of the Vojvodina Germans  (2nd ed.), Belgrade 2005, S. 120-135.)
[13]  Kasaš, Mađari, S. 157.
[14]  Janjetović, Between, S. 135-140; Josip Mirnić, Nemci u Bačkoj u Drugom svetskom ratu, Novi Sad 1974, S. 326-329.
[15]  Michael Portmann, Die kommunistische Revolution in der Vojvodina 1944-1952. Politik, Gesellschaft, Wirtschaft, Kultur, Wien 2008, S. 228.
[16]  Portmann, Ebd., S. 229.
[17]  Pal Tibor, Bačka i Baranja 1941-1948 (Stradanje stanovništva u poratnom razdoblju), in: Na putu ka istini, Novi Sad 2009, S. 98.
[18]  Kasaš, Mađari, 128-129; Marica Karakaš Obradov, Dobrovoljna i prisilna preseljenja u Hrvatskoj tjekom Drugog svjetskog rata i poraća (Mskr. der Dissertation), Zagreb 2011, S. 241.
[19]  Valentin Oberkersch, Die Deutschen in Syrmien, Slawonien und Bosnien. Geschichte einer deutschen Volksgruppe in Südosteuropa, Stuttgart 1989, S. 435-438; Janjetović, Between, S. 158-173.
[20]  Gojko Malović, Vojna uprava u Banatu 1944-1945. godine (Mskr. der Magisterarbeit), Beograd 1979, S. 32.
[21]  Okružni narodnooslobodilački odbor za južni Banat svim sreskim i opštinskim NOO, 30.X 1944. (Vojni arhiv, Mikrofilm Istorijski arhiv Pokrajinskog komiteta Saveza komunista Vojvodine (weiterhin: IAPKSKV) 2/654-655.); Portmann, Ebd., S. 239; Malović, Ebd., S. 122; Ebd., Dodatak, S. III; Petranović, Istorija Jugoslavije, II, S. 421.
[22]  IAPKSKV, 5/ 238. Im Frühling nächstes Jahr erklärte die Kontrolkommission das gestolene Eigentum sei „unschätzbar“ gewesen.  (AJ, F 513, k. 25, III-3/137.)
[23]  Leidensweg der Deutschen im Kommunistischen Jugoslawien, II, Sindelfingen 1993, S. 60, 120, 176, 181, 238, 259, 272, 301, 324, 356, 365, 418, 426-427, 451, 481-482, 532, 587, 597, 602,  662, 667, 680, 713. Man soll aber erwähnen daß unter den Opfer der sowjetische Vergewaltiger auch zahlreiche Angehörige der „befreiten“ slawischen Volksgruppen waren. (Vladimir Dedijer, Novi prilozi za biografiju Josipa Broza Tita, I, Zagreb 1980, S. 410-411.)
[24]  Leidensweg der Deutschen im Kommunistischen Jugoslawien, I-IV, Sindelfingen 1992-1995; Tibor Cseres, Krvna osveta u Bačkoj, Zagreb 1992, S. 111-216; Kasaš, Mađari, S. 160-178; Enikő A. Sajti, Hungarians in the Vojvodina 1918-1947, Boulder, Col. 2003, S. 413-414.
[25]  Eine der seltenen Quellen wo (meistens nichtige) Gründe der Hinrichtung angegeben werden ist das Heimatbuch Weißkirchens. (Hiematbuch der Stadt Weißkirchen im Banat, Salzburg 1980, S. 241.)
[26]  Das Schicksal, S. 131E.
[27]  Leidensweg, III, S. 945.
[28] Partizanska i komunistička represija i zločini u Hrvatskoj 1944.-1946. Dokumenti, Slavonski Brod 2005, S.  325-326.
[29]  Sajti, Ebd.,  S. 412-417; Kasaš, Mađari, S. 177-178; Zvonimir Golubović, Uzroci, oblici i način  stradanja stanovnika Bačke 1941-1948. godine, in: Dragoljub Živković (Hrsg.), Međunarodni naučni skup Istina Novi Sad 2004, S. 340. (Golubović zitiert die Hauptwerke die darüber berichten.)
[30]  Kasaš, Mađari, S. 178. Kasaš basierte seine Einschätzung an der Zahl der serbischen Opfer der ungarischen Behörden während des Krieges, da die damalige Führung der KPJ für die Vojvodina auf dem Prinzip „Auge um Auge, Zahn um Zahn“ bestand.
[31] Partizanska i komunistička represija i zločini u Hrvatskoj 1944.-1946., S.  325-326. Michael Portmann schätzt ein daß damals cca. 2.000 Magyaren ermordet wurden. (Portmann, Ebd., S. 268.)
[32]  Für die slawische Bevölkerung gab es keine Zwangs-, wohl aber, die Pflichtarbeit.
[33]  IAPKSKV 2 / 654-655. Niemand versuchte zu erklären wieso daß die Deutschen in der Batschka – wo sie nicht an der Macht waren – ebenso schuldig waren wie die im Banat. Offensichtlich überlegten die neue Machthaber unter den Bedingungen der Kriegs-Deutschenhaß nicht über solchen Finessen: alle Deutschen wurden als schuldig angesehen, es sei denn sie die „Volksbefreungsbewegung“ unterstutzt hätten.
[34]  Portmann, Ebd., S.  239-241.
[35]  Portmann, Ebd., S. 269.
[36]  Portmann, Ebd., S. 243.
[37]  So befiehl der Kommandant der Militärverwaltung, General Rukavina am 29. November 1944 internierung aller donauschwäbischen Männer im Alter von 16 bis 60, dies mit der Gefahr von deutschen Fallschirmjäger erklärend. (VA, Vojne oblasti, k. 1661, f. 1, d. 19.) Ein Teil der Deutschen wurde nicht interniert da sie ihr Vermögen schutzen sollten bis die Kolonisten kommen. Ein anderer Grund war der Nötigkeit die Ernte zu Ende zu bringen. (Malović, n.d., 105.) Hans-Ulrich Wehler vermutete daß die Vorbereitungen  für die Offensive an der so-genannten Syrmischen Front (der deutsch-ustascha Verteidigungslinie in Syrmien) der Internierungsprozeß im Frühling 1945 beschleunigten. (Vgl.  Das Schicksal, S. 108E.)
[38]  Der Entschluß sah die Konfiszierung des Eigentums aller Deutschen in Jugoslawien vor, unter den Ausschluß denen die den „Volksbefreungskampf“ unterstutzten, die nicht-deutsche Ehepartner hatten, die sich während des Krieges nicht als Deutsche ausgegeben hatten oder schon assimiliert worden waren (also nicht mehr Deutsche waren. (Službeni list DFJ, I / 1945, No. 2.) Die Erläuterung des Entschlusses vom 8. Juni 1945 sprach den Volksdeutschen auch die Bürgerrechte ab (nicht aber die Staatsangehörigkeit, wie oft behauptet wird!) (Službeni list DFJ, I / 1945, No. 39.) Man muß sagen daß die Vorschriften nicht immer eingehalten wurden, so daß es Personen gab die nach den oben erwähnten Kriterien interniert werden sollten die aber es nicht waren, als auch daß einige die diese Entscheidungen verschont hatten, trotzdem interniert wurden. (IAPKSKV, 2 / 768; AJ, F. 513, k. 25, III-3 /139-7.) Der Internierungsbefehl wurde nie veröffentlicht, sondern nur den unterstehenden Organen überwiesen, wobei die Kriterien für die Internierung die gleiche waren wie für die Enteignung.
[39]  Portmann, Ebd., S.  248. Der Verfasser ist eher geneigt die Zahlen die in den offiziellen Dokumenten auftauchen zu akzeptieren, als die Einschätzungen der donauschwäbischen Autoren.
[40]  Janjetović, Between, S. 230-248; Das Schicksal, S. 295-345; Arbeitskreis Dokumentation, Verbrechen an den Deutschen in Jugoslawien 1944-1948. Die Stationen eines Völkermordes, München 1998, S. 85-91. Dies war ein Teil der europa-weit angelegten Aktion der Reparationen durch die Sammlung der (hauptsächlich deutschen) Arbeitskräften. (Josef Wolf, Zwangsarbeiter aus Ostmittel- und Südosteuropa in der Sowjetunion 1945-1949, München 2005; Pavel Polian, Against their Will. The History and Geography of Forced Migrations in the USSR, Budapest, New York 2004, S. 249-260.)
[41]  Über die Lebensbedingungen in den Lagern siehe: Leidensweg, I-IV; Das Schicksal, S. 345-587; Arbeitskreis Dokumentation, Ebd., S.125-270; Portmann, Ebd., S. 249-255; Janjetović, Between, S. 249-277. Über die Leiden der internierten Deutschen berichten auch viele andere Publikationen, und die meisten Heimatbücher der ehemaligen donauschwäbischen Siedlungen behandelt auch diese Frage.
[42]  Branisalv Danilović, Gakovo i Kruševlje. Logori za Podunavske Švabe u Bačkoj 1945-1947, Sombor 2008, S. 31-91; Ders., Zaštita zdravlja stanovništva u Somborskom okrugu 1944-1947, Sombor 2005, S. 105-144.
[43]  Leidensweg, III, S. 945; Arbeitskreis, Ebd., S. 313.
[44]  Danilović, Gakovo, S. 112. Anhand der Lagerbücher hat Danilović festgestellt daß in Gakovo weniger Leute starben als die donauschwäbische Forscher gefunden hatten, und in Kruševlje, dagegen, mehr. Die Enquete-Kommission der Vojvodinaer Parlament hat anhand unkomplette Dokumentation, die Zahl von cca. 21.000 Deutschen die in den Lagern gestorben worden sind, festgestellt. (Dragoljub Živković, Stradanje Vojvođana 1941-1948, in: Na putu ka istini, Novi Sad 2009, S. 60.)
[45]  Um ihre These daß es um einen Genozid handelte zu beweisen, haben die donauschwäbischen Aktivisten den angesehenen Völkerrechtsexperten Dieter Blumenwitz gewonnen. (Dieter Blumenwitz, Rechtsgutachten über die Verbrechen an den Deutschen in Jugoslawien 1944-1948, München 2002.) Nach der Meinung des Verfassers ist es ihm nicht gelungen überzeugend zu beweisen daß es um einen Genozid handelte, bzw. daß die jugoslawische Behörden die Abischt hatten die Deutschen zu vernichten. (Zoran Janjetović, Da li su Srbi počinili genocid nad Podunavskim Švabama, in: Genocid u 20. veku na prostoru jugoslovenskih zemalja , Beograd 2005, S. 231-238.) In Großem und Ganzen wird die Meinung des Verfassers auch von Michael Portmann geteilt. (Up. Portmann, Ebd., S. 256.)
[46]  Đilas sagt die jugoslawischen Führer würden vielleicht ihre Entscheidung ändern, hätten die „Polen, Tschechen und Russen“ nicht schon entschieden ihre Deutschen zu vertreiben und dies teilweise schon durchgeführt hätten. Dies beweist daß die prinzipiele Entscheidung schon früher getroffen worden war. (Milovan Đilas, Revolucionarni rat, Beograd 1990, S. 410.)
[47]  Foreign Relations of the United States . Diplomatic Papers 1945, II, Washington 1967, S. 1323; Bilten MIP, 1, 20.I 1946, S. 6-7; Ebd., 7, 4.VI 1946, S. 13; Repe, „Nemci“ na Slovenskem po drugi svetovni vojni, in: Nećak (Hrsg.), Ebd., S. 167; Portmann, Ebd., S. 263-265; Milan Micić, Banat 1941-1948 (stradanja civilnog stanovništva), in: Na putu ka istini, S. 84. (Micić schreibt die jugoslawische Regierung hätte im August 1947 die Sowjets gebeten die Volksdeutschen in die sowjetische Okkupationszone Deutschlands vertreiben zu dürfen, aber die sowjetische Behörden hätten diesen Antrag abgelehnt.)
[48]  Portmann, Ebd., S. 265-266; Janjetović, Between, S. 278-281; Nećak, Ebd., S. 224-225.
[49]  Nećak, Ebd., S.  228-229; Goran Nikolić, Život nakon skidanja s krsta, in: Nenad Stefanović (Hrsg.), Jedan svet na Dunavu. Razgovori i komentari, Beograd 1997, S. 221-226.
[50]  Obwohl die Verbrechen genen Ungarn schon im Sommer 1944 verzeichnet wurden. (Sajti, Ebd., S. 414-415.)
[51]  Die Wirklichkeit verschönend, schreibt Zvonimir Golubović daß es sich „höchstwahrscheinlich in den ersten Tagen der Befreung auch unkontrolierten Erschiessungen von Ungarn gab, in denen auch Unschuldige ums Leben gekommen worden waren.“ (Golubović, Uzroci, S. 339.)
[52]  Portmann, Ebd., S. 269.
[53]  Golubović, Uzroci, S. 339; Portmann, Ebd., S.  275.
[54]  Nedeljni telegraf, 18. und 25.IX 1996; Sajti, Ebd., S.  443; Karakaš Obradov, Ebd., S. 245.
[55]  VA, Vojne oblasti, k. 1661, f. 1, d. 1; Kasaš, Mađari, S. 180.
[56]  Karakaš Obradov, Ebd., S. 242; Sajti, Ebd. S. 422-423; Golubović, Uzroci, S. 339; Kasaš, Mađari, S. 179-180, 184-189; Tibor, Ebd., S. 102.
[57]  Kasaš, Mađari, S. 181-182; Golubović, Uzroci, S. 339; Portmann, Ebd., S.  275-276.
[58]  Angeblich hat Tito nach Rakosis Besuch in Januar 1945 die Vojvodinaer Funktionäre getadelt. (Kasaš, Mađari, S. 182; Portmann, Ebd., S.  276.)
[59]  Golubović, Uzroci, S. 339.
[60]  AJ, F. 513, k. 25, III-3 / 139.
[61]  Golubović, Uzroci, S. 339.
[62]  Karakaš Obradov, Ebd., S. 249; Portmann, Ebd., S. 273.
[63]  Kasaš, Mađari, S. 191-192, 195-200. Die Politik der Integration konnte man auch an der Zahl der Ungarn in den Klassen mit unarnsprachigen Unterricht beobachten. Nach einigen Daten gab es in der Vojvodina 1945 33.484 üngarische Schüler  in 4.753 Grundschulabteilungen. (Kasaš, Mađari, S. 199.) Nach anderen 30.865. (Đorđe Bajić, Škole i školski sistem, in: Vojvodina 1944-1954, Novi Sad 1954, S. 320.)
[64]  AJ, 97, 3/35; Kasaš, Mađari, S. 194; Sajti, Ebd., S. 444-445; Karakaš Obradov, Ebd., S.  245.
[65]  Bis zum Ende 1945 wurde aus Jugoslawien 5.565 eingewanderte ungarische Beamten vertrieben, sowie 15.600 Szekler Kolonisten aus Bukowina. Insgesammt betrug die Zahl der Flüchtlinge und Vertriebene aus Jugoslawien in Ungarn 44.545. (Kasaš, Ebd., S. 43; Portmann, Ebd., S.  272.)
[66]  Sajti, Ebd., S. 446-456. Ähnliche Migrationstendenzen im Zentral- und Südosteuropa waren gegenseitig bedingt: während der ersten Nachkriegsjahren war die Tschechoslowakei interessiert an die Aussiedlung der Tschechen und der Slowaken aus Jugoslawien und anderen Ländern um die Gebiete anzusiedeln aus den die Deutschen und die Magyaren vertrieben worden waren.  5.000 bis 15.000 Tschechen und Slowaken haben auf diese Weise Jugoslawien verlassen. (Slobodan Selinić, Jugoslovensko-Čehoslovački odnosi (1945-1955), Beograd 2010, S. 333-351.) Polen hatte ähnliche Interessen, so daß auch eine Auswanderung der Polen aus Jugoslawien stattfand. (Dušan Drljača, Kolonizacija i život Poljaka u jugoslovenskim zemljama od kraja XIX do polovine XX veka, Beograd 1985.)
[67]  Zoran Janjetović, Deca careva pastorčad kraljeva. Nacionalne manjine u Jugoslaviji 1918-1941, Beograd 2005, S. 87-88, 96-97, 99-116, 214-218, 246-248, 326-327, 329-331, 391-395 (mit der dort angeführten Bibliographie); Vladan Jovanović, Jugoslovenska država i Južna Srbija 1918-1929. Makedonija, Sandžak, Kosovo i Metohija u Kraljevini SHS, Beograd 2002, S. 134-139, 177-189, 197-226, 367-372; Ders., Vardarska banovina 1929-1941., Beograd 2011, S.  88-124, 409-465; Dimitrije Bogdanović, Knjiga o Kosovu, Beograd 1985, S. 187-190, 192-195; Nikola Gaćeša, Settlement of Kosovo and Metohija After World War I and the Agrarian Reform, in: Kosovo. Part and Present, S. 100-113; Ali Hadri, Kosovo i Metohija u Kraljevini Jugoslaviji, Istorijski glasnik, 1-2, 1967;  Milovan Obradović, Agrarna reforma i kolonizacija na Kosovu, Priština 1981. 
[68]  Izveštaj, Podujevo, 20.III 1956; Uprava Državne bezbednosti AKMO, Izveštaj po pitanju šiptarske nacionalne manjine, Priština 10.X 1952; Referat o nacionanlin manjinama, Lipljan 8.X 1952; Izveštaj: Analiza: nacionalne manjine i IB zemlje, Priština, 16.III 1956, alles in: AS, BIA, III/121; Albanska nacionalna manjina u Jugoslaviji [1949?], AJ, 507, XVIII-k. 4;  Shoup,Ebd., S. 69; Borozan, Velika Albanija, S. 317-394; Ders., Albanci u Jugoslaviji, S. 360-361; Hasani, Ebd., S. 95-97; Petranović, AVNOJ, S. 140-141; Bataković, Ebd., S. 161-166.
[69]  Ispostava SUP-a Uroševac, Analiza, Šiptarska nacionalna manjina, Uroševac, 20.III, 1956; Uprava Državne bezbednosti AKMO, Priština, Izveštaj po pitanju šiptarske nacionalne manjine, Priština 10.X 1952; Izveštaj, Podujevo, 20.III 1956,alles in:  AS, BIA, III/121; Bogdanović, Ebd., S.  244-246; Noel Malcolm, Kosovo. A Short History, London 1998, S. 312; Miranda Vickers, Between Serb and Albanian, London 1998, S. 148; Borozan, Velika Albanija, S. 494-501; Ders., Albanci, S. 367-368; Đaković, Ebd., S.  205-221; Bataković, Ebd., S. 174. Es bestehen Indizien daß Großbritanien die Rebellion in Kosovo im Rahmen seiner antikommunistischen Strategie unterstützte. (Borozan, Velika Albanija, S. 501-504.)
[70]  Referat o šiptarskoj nacionalnoj manjini, 31.XII 1952, AJ, 507, XVIII- k. 4.
[71]  In der Vojvodina wurde sie fast gleichzeitig abgeschafft, bzw. ihre Abschaffung wurde am 27. Januara angeordnet und bis 15. Februara 1945 hätten die Volksbefreungsausschüsse die Macht übernehmen sollen.  (Kasaš, n.d., 183)
[72]  Đaković, Ebd., S. 233-236.
[73]  Die Parteianalitiker erklärten das mit der Anhänglichkeit der zurückgebliebenen albanischen Massen zur „Reaktion“ (d.h. reaktionäre Kräfte). (Albanska nacionalna manjina u Jugoslaviji [1949?]; Referat o šiptarskoj nacionalnoj manjini, 31.XII 1952, alles in:  AJ, 507, XVIII-k. 4.)
[74]  Izveštaj: Analiza: nacionalne manjine i IB-e zemlje, Priština, 16.III 1956; Ispostava SUP-a Uroševac, Analiza, Šiptarska nacionalna manjina, Uroševac, 20.III, 1956; Referat o šiptarskoj nacionalnoj manjini  - od Rezolucije IB do danas na terenu sreza sitničkog, Lipljan, 8.X 1952; Uprava Državne bezbednosti AKMO, Priština, Izveštaj po pitanju šiptarske nacionalne manjine, Priština 10.X 1952, alle in: AS, BIA, III/121; Referat o šiptarskoj nacionalnoj manjini, 31.XII 1952, AJ, 507, XVIII- k. 4
[75]  Petranović, AVNOJ, S. 142-143.
[76]  Anfangs waren sie sehr wenig an der Zahl: nur 300 von insgesammt 1.700 KPJ-Mitglieder in Kosovo.  (Životić, Ebd., Aleksandar Životić, Jugoslavija, Albanija i velike sile (1945-1961, Beograd 2011, S. 124.) Um ihre Machtbasis zu verbreitern, öffnete die Partei Tür und Tor für die neue Mitgliedern, so daß es schon im Jahr 1947 5.979 Albaner in der KPJ gab. (Hasani, Ebd., S. 147.)
[77]  Životić, Ebd., S. 99-137; Spasoje Đaković, The Communist Party of Yugoslavia in the National Liberation Struggle and Revolution in Kosovo and Metohija, in: Kosovo. Past and Present, S. 131-136. Anderenseits, hofften die albanische kommunistische Führer daß Kosovo mit Albanien vereingit worden würde.

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